Verwaltung Kempen: Herzlich willkommen im „Rathaus am Bahnhof“

Kempen · Ende des Monats beginnt der Umzug von 100 städtischen Mitarbeitern in die drei neuen Verwaltungsgebäude zwischen Finanzamt und Bahnhof. Ein WZ-Rundgang mit Projektleiter Ralph Braun.

Die drei Bürogebäude werden ab dem 29. Februar bezogen: Dann findet man im Haus Nord (links) unter anderem das Amt für Soziales und Senioren, im Haus Mitte ist der Empfang, im Haus Süd das Jugendamt. 

Foto: Norbert Prümen

In diesen Tagen stehen immer wieder die Möbelwagen vor den drei neuen Verwaltungsgebäuden an der Schorndorfer Straße 16, 18 und 20. Am Wochenende 29. Februar/1. März findet der Umzug statt. Dann packen die Mitarbeiter des Jugendamtes in St. Hubert und die Mitarbeiter der Ämter Schule, Soziales und Senioren sowie aus der IT-Abteilung am Buttermarkt ihre Sachen und ziehen in die neuen Räume. Die ersten IT-Mitarbeiter haben ihre Schreibtische bereits bezogen.

1100 Möbelstücke für 80 neue Büros wurden angeschafft

Bis alle rund 100 Mitarbeiter umziehen können, ist aber noch einiges zu tun. Ralph Braun ist vor einem Jahr zur Arbeitsgruppe dazu gestoßen, die den Umzug vorbereitet hat. Das Team aus vier bis fünf Mitarbeitern habe seither „gigantische Excel-Listen“ angelegt. Rund 1100 Möbelstücke mussten für die 80 Büros und die Besprechungsräume angeschafft werden. „Für jeden Rollcontainer mussten wir wissen, was genau rein gehört. Werden darin Akten gelagert oder etwas anderes?“, erklärt Braun. Für jeden Schrank musste geklärt werden, ob die Tür nach links oder rechts öffnet. Bei den Möbeln wurde auf Funktionalität geachtet. Die Schreibtische sind höhenverstellbar. Die Tische in den Besprechungsräumen können dank Rollen schnell verstellt werden.

Zu den Fragen, die es zu klären galt, gehörte auch: Wie soll das neue Ensemble heißen? Man habe dann überlegt, was sagen die Leute auf der Straße dazu. Da lag der Name nah: „Rathaus am Bahnhof“. Die drei Häuser werden als Nord, Mitte und Süd bezeichnet. Eine Kennzeichnung mit Farben soll die Orientierung erleichtern.

Der Rundgang mit der WZ beginnt im mittleren der drei Häuser. Dort soll zukünftig der zentrale Empfangsbereich untergebracht sein. Braun zückt den Transponder, um die Tür zu öffnen.  Dann steht man in einem hohen Raum, in dem demnächst Empfangstheke und Infoterminals sein werden. Auf dem grauen Boden fallen gleich die taktilen Markierungen auf, die in Zukunft sehbehinderten Menschen die Orientierung erleichtern sollen. Dazu sollen noch farbige Markierungen folgen, die dann den Weg in die verschiedenen Häuser weisen. Haus Nord ist blau, Mitte gelb, Süd rot – damit wurden die Farben des Stadtwappens aufgenommen.

Der Krisenstab bekommt einen Raum im mittleren Gebäude

Ansonsten präsentieren sich die neuen Häuser mit weißen Wänden und grauen Böden modern und hell. Das gilt auch für die Küchen, die schon eingebaut sind. Neun Teeküchen gibt es, dazu zwei größere „Aufenthaltsküchen“, in denen man zum Mittagessen zusammensitzen kann.

Im mittleren Haus ist im Erdgeschoss der größte Besprechungsraum, der in Krisenfällen als Stabsraum genutzt werden soll. Außerdem sitzt in diesem Gebäude zukünftig der Leiter des Dezernats B, das Schulverwaltungs- und Sportamt, Amt für Soziales und Senioren sowie Jugendamt umfasst. Dort kann also der neue Dezernent Bennet Gielen bei Amtsantritt am 1. April ein neues Büro beziehen. Auch die Jugendamtsleitung, die zurzeit noch vakant ist, und das Schulverwaltungsamt werden dort ihre Büros erhalten. Im Haus Süd wird das Jugendamt zu finden sein.

Das Rechnungsprüfungsamt
zieht auch an die neue Adresse

Im Haus Nord werden das Amt für Soziales und Senioren, die IT-Abteilung sowie später auch das Rechnungsprüfungsamt zu finden sein. Die Büros dort haben nicht nur eine Tür vorne zum Flur, sondern auch hinten, um dadurch in die Nachbarbüros zu kommen. Damit wollte man den Mitarbeitern einen Fluchtweg ermöglichen, wenn es mal zu einem tätlichen Angriff kommen sollte. Auch an so etwas wurde gedacht. Im Haus Nord und Süd steht man beim Eintritt gleich vor dem Aufzug, der einen in die gewünschte Etagen bringt. Kein Haus ist genauso aufgebaut wie das nächste.

Prozesse wie die Postverteilung müssen noch geregelt werden

Nun ist „Möbel-Tetris“ angesagt. Alles muss an den richtigen Ort. Eigentlich wollte man die Häuser gerne nacheinander komplett mit Möbeln bestücken. Das hat nicht geklappt, weil die Lieferanten da nicht mitgespielt haben. Daher sind zurzeit in vielen Büros Teile des Mobiliars aufgebaut.

Jeder Tag sei spannend im Moment, sagt Ralph Braun. Vieles sei im Fluss. Man habe schon bei den Abstimmungen gemerkt, dass die Abteilungen unterschiedlich arbeiten würden. „Da gab es ganz unterschiedliche Fragen, die bei den Mitarbeitern aufkamen“, erzählt Braun. Nach dem Umzug muss man erst einmal zusammenfinden. Einige Prozesse wie die Postverteilung werden völlig neu aufgestellt werden. „In den Abläufen wird sich viel tun. Da werden wir um Geduld bitten müssen.“

Wieder draußen steht man auf den Parkplätzen. Dort soll es eine Parkscheiben-Regelung geben, damit sie den Besuchern der neuen Rathäuser zur Verfügung stehen.