Kempen/Nettetal: Aufräumen nach dem Sturm

Mitarbeiter der Städte und Privatpersonen beseitigen die Schäden, die das Unwetter angerichtet hat.

Kempen/Nettetal. Das Unwetter am Montag hat Spuren hinterlassen. 97 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren mit 13 Fahrzeugen laut Stadtsprecher Christoph Dellmans in Kempen unterwegs und haben die groben Schäden des Sturms beseitigt. Bis 23 Uhr abends haben die Feuerwehrmänner Äste und ganze Bäume von Straßen, Häusern und Pkws gesammelt. Zu über 60 Einsatzorten wurden die Blauröcke nach Angaben des Feuerwehr-Pressesprechers Johannes Dicks gerufen.

Personen seien nicht zu Schaden gekommen, deshalb aus Sicht der Feuerwehr "ein nicht ganz so dramatischer Einsatz", so Dicks. "Allerdings kann ich gut verstehen, dass zum Beispiel ein abgedecktes Dach für eine Privatperson sehr wohl dramatisch ist."

Johannes Dicks, Feuerwehr

Mit dem 97-Mann-Team war Dicks zufrieden. "Viel mehr hätten es gar nicht sein dürfen", sagt er. Beim Hantieren mit der Kettensäge sei Nachdenken und Ruhe bewahren angesagt gewesen. "Beim Freiräumen der Straßen mussten wir sehr bedacht vorgehen." Hilfswerkzeuge allerdings hätte er sich ein paar mehr gewünscht. "Kettensägen kann man gar nicht genug haben in einer solchen Situation."

67 Einsätze hat die Kreispolizei zu verbuchen. "Am schlimmsten war es in der ersten Stunde", sagt Sprecherin Antje Heymanns. Allein 50 Mal mussten die Kollegen in der Zeit von 11.45 bis 12.45 Uhr ausrücken.

Gestern waren laut Dellmans Mitarbeiter des Baubetriebshofes unterwegs, um die letzten herunter gefallenen Äste zu beseitigen. Auch Privatleute seien noch mit Aufräumen beschäftigt. Entsorgt werden kann der Grünabfall beim Kreislaufwirtschaftshof der Firma Schönmackers, Am Selder 9. Bis zu 1,5 Kubikmeter sind für Kempener kostenlos. Alles darüber hinaus kostet sieben Cent pro Kilogramm.

Auch wenn die Straßen und Gärten vom Gröbsten befreit sind, warnen Dicks und Dellmans vorm Betreten der Wälder. "Es könnten immer noch Äste herunter fallen", sagt Dellmans. Mitarbeiter des Forstamtes fahren die Wälder ab und beseitigen absturzgefährdete Äste.

Die Hülser Straße ist unmittelbar nach dem Sturm zwischen Unterweidener Straße und B 9 gesperrt worden. Ein großer Baum war umgekippt und hatte einen Teil der Fahrbahndecke aufgerissen. Dellmans: "Das wird auch erst einmal so bleiben." Wann die Sperrung aufgehoben wird, wisse man bei der Stadt nicht. Der zuständige Landesbetrieb Straßenbau NRW konnte dazu keine Angaben machen.

Auch in Nettetal musste die Feuerwehr zum Aufräumen ausrücken. Bis 22 Uhr waren am Montag alle Löschzüge der Feuerwehr im Einsatz. 98 Mitglieder wurden mit 20 Fahrzeugen zu 30 Einsatzorten gerufen. Am stärksten betroffen war Lobberich. Zwei an einem Hang stehenden Bäume Am Nettebruch/Caudebec-Ring drohten auf ein Doppelhaus zu stürzen. Zur Unterstützung kam ein Kranwagen der Feuerwehr Mönchengladbach.

Besonders schlimm erwischt hat es den Bauernhof Heythausen. Ein 300 Jahre alter Baum war umgekippt und hatte zwei Schafe unter sich begraben. Die Tiere waren sofort tot.

Der Lobbericher Friedhof wurde gesperrt. Ab Mittwoch sei der Zugang von der Kapelle aus wieder geöffnet, sagt Jessica Gielen vom Presseamt der Stadt. Im hinteren Teil gingen die Aufräumarbeiten noch weiter, so dass der komplette Friedhof wohl erst am Donnerstag wieder freigegeben wird.