SPD schließt Politiker in Kempen aus „Fühlen uns nach wie vor den Werten der SPD verbunden“

Kempen · Nachdem zwei Mitglieder der SPD-Fraktion im Kempener Stadtrat ihre Fraktion verließen und eine eigene Fraktion gründeten, sind sie aus der SPD ausgeschlossen worden. Im Stadtrat wollen sie aber auch weiterhin als Sozialdemokraten sichtbar sein.

Lutz Strothmann und Martina Güldenbog gehören nicht mehr der SPD an. Sie bilden im Kempener Stadtrat eine eigene Fraktion (Archivbild).

Foto: Norbert Prümen

(biro) Lutz Strothmann und Martina Güldenbog, die bis zum vergangenen Sommer in der SPD-Fraktion im Kempener Stadtrat beheimatet waren, sind parteilos geworden. Die beiden hatten nach der Wahl von Stefan Kiwitz zum Fraktionschef die SPD-Fraktion verlassen und kurz darauf eine eigene Fraktion gegründet unter dem Namen „Soziale Demokraten Kempen“ (SDK). Konsequenz für die SPD: Sie verlor zwei Sitze, hat  statt neun nur noch sieben im Stadtrat. Wie der SPD-Kreisvorsitzende Udo Schiefner bestätigte, wurden die beiden aus der SPD ausgeschlossen. „Wir haben die SPD nicht freiwillig verlassen“, so Strothmann, man sei ausgeschlossen worden. Das habe die Spruchkammer ihnen mitgeteilt, und Einspruch hätten sie nicht eingelegt. Strothmann: „Wir bedauern es, wenn einzelne Menschen in der SPD meinten, sie bräuchten uns nicht mehr. Aber unsere Einstellung ändert sich dadurch nicht: Wir fühlen uns den Werten der SPD verbunden.“

Im Kempener Stadtrat wollen sie weiterhin als Sozialdemokraten sichtbar bleiben. Heißt: „Wenn die SPD mit guten Vorschlägen kommt, werden wir auch dafür stimmen“, sagt Strothmann. Wenn man die Vorschläge für nicht so gut halte, müsse man eben sehen, wie man diese verbessern könne. Ihnen gehe es um die Inhalte. Nun per se mit der SPD stimmen werde man aber nicht – zuletzt hatte sich die SDK wie Grüne und SPD für den Klima-Check in den Beschlussvorlagen der Verwaltung ausgesprochen, konnte sich damit gegen die Mehrheit aber nicht durchsetzen.

Aus Verärgerung über den Parteiausschluss die SPD im Stadtrat zu torpedieren, kommt für die beiden nicht in Frage, „eine Fundamentalopposition macht keinen Sinn“, sagt Strothmann. Auch eigene Anträge der SDK-Fraktion seien denkbar, „aber wir wollen auch keine Anträge um der Anträge willen stellen. Viele Themen der SPD, etwa zum bezahlbaren Wohnraum, haben wir mit entwickelt. Wir werden sehen, wie diese von der SPD vorgetragen werden.“

(biro)