Kempen: Sturm hinterlässt eine Spur der Verwüstung
Ein Arbeiter in Lebensgefahr, die Feuerwehr musste mehr als 60 Mal ausrücken. Mit 96 Leuten und 13 Fahrzeugen war die Feuerwehr im Einsatz.
Kempen. Und plötzlich wurde es Nacht - für eine Viertelstunde: Am Montag gegen 11.45 Uhr hat ein Unwetter über Kempen getobt und erhebliche Schäden angerichtet. Binnen weniger Minuten kippten nach Angaben der Stadt knapp 300 Bäume um. Die meisten davon in Tönisberg. "Dort waren es rund 200", sagte Stadtsprecher Christoph Dellmans.
Die Feuerwehr war mit 96 Leuten und 13 Fahrzeugen im Einsatz und musste mehr als 60 Mal ausrücken. Die Polizei vermeldete im Kreisgebiet ebenfalls über 60 Notrufe. "Mit einem Drittel der Einsätze ist Kempen am stärksten betroffen", so Dellmans.
Einen schlimmen Unfall gab es an der Erich Kästner Realschule, Pestalozzistraße. Dort ist ein Arbeiter von einem acht Meter hohen Gerüst gefallen. Er wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Nach Angaben der Polizei schwebt der Mann in Lebensgefahr. Der Arbeiter ist der einzige Verletzte in Kempen.
Auf der Hülser Straße geht seit gestern zwischen Unterweidener Straße und B9 (Einfahrt Hüls) nichts mehr. Weil ein großer Baum umgekippt ist, und die Fahrbahndecke zerstört hat, ist die Straße in beiden Richtungen gesperrt - voraussichtlich auch noch heute.
In St.Hubert am Hopfenweg hat die Windhose das Flachdach eines Hauses weggerissen. Den Baumbestand hat auch es getroffen. Vor allem an Bahnstraße und Hohenzollernplatz richtete der Sturm viele Schäden an Bäumen und Dächern an.
Auch wenn die Windhose laut Christoph Dellmans in Tönisberg "besonders heftig getobt" hat, blieben Schäden an Gebäuden meist aus. Lediglich einen Bauernhof habe es hart getroffen. Im Waldstück am Achterberg seien aber "sehr viele Bäume" zerstört worden. Wie in ganz Kempen seien auch dort Autos durch umgekippte Bäume zerstört worden.
Das Freibad, Berliner Allee 53, musste am Montag geschlossen werden. Auf der Liegewiese wurden Bäume umgeweht, Laub und Mülltonnen landeten in den Becken. Auch Stromleitungen sind betroffen - die Stadtwerke mussten in die Bereiche Schauteshütte, Klixdorf und St.Peter ausrücken.
Über das Ausmaß der Schäden machte sich Bürgermeister Volker Rübo persönlich ein Bild. Er lobte den Einsatz der Feuerwehr.
Stadtsprecher Dellmans verwies auf mögliche Gefahren in den nächsten Tagen: "Wälder und Wege mit vielen Bäumen und Sträuchern sollte man meiden. Es können Äste herunterfallen."