Projekt in Kempen „Thomas-Gärten“ noch nicht entscheidungsreif

Kempen · Vor einem Jahr stellte die Stadtverwaltung ein Bauprojekt an der Burgstraße vor.

Viele Stellplätze könnten wegfallen.

Viele Stellplätze könnten wegfallen.

Foto: Norbert Prümen

Es ist still geworden um ein Bauprojekt, das nach der Idee des Investors schon bald an zentraler Stelle in der Kempener Altstadt realisiert werden könnte. Im Juni 2023 stellte der Technische Beigeordnete der Stadt, Torsten Schröder, das Vorhaben im Planungsausschuss öffentlich vor. Seither wurde viel diskutiert über die „Thomas-Gärten“, die das Kempener Wohnungsbauunternehmen Ralf Schmitz auf dem Gelände hinter der Volksbank-Hauptstelle an der Burgstraße realisieren möchte.

Wo sich seit Jahren ein öffentlicher Parkplatz (P10) mit teilweise öffentlich zu nutzender Tiefgarage befindet, möchte der Investor zwei Neubauten mit bis zu 50 barrierefreien Wohnungen errichten. Bei der Vorstellung des Projekts zeigte sich die Politik zunächst einmal positiv gestimmt. Gleichwohl gab es Einwände. Denn Schmitz möchte das Gelände samt Tiefgarage von der Stadt für die Neubauten erwerben. Die Tiefgarage ist in die Jahre gekommen, müsste von der Stadt umfangreich saniert werden. Dies würde Schmitz übernehmen, der bereits zugesichert hat, dass das Parken im Untergeschoss frei zugänglich bleiben würde. Unter dem Klosterhof betreibt Schmitz bereits eine öffentliche Garage. Ähnlich könnte eine solche Stellfläche unter den „Thomas-Gärten“ betrieben werden.

Seit Sommer vergangenen Jahres vollzieht sich die Planung des Projekts hinter den Kulissen. Öffentlich wurde seither nicht darüber diskutiert. Ein Knackpunkt ist der mögliche Wegfall von mehr als 50 oberirdischen Stellplätzen, die es auf P10 gibt.

Einzelhändler fürchten Folgen
des Wegfalls von Parkplätzen

Die Politik drängt darauf, dass vor einem Beschluss über den Verkauf des Areals Alternativen für die entfallenden Parkplätze feststehen. Das ist auch ganz im Sinne der Kempener Einzelhändler. Der Werbering hat gegen die „Thomas-Gärten“ grundsätzlich keine Bedenken. Aber der Wegfall der nahe an der Haupteinkaufsmeile Engerstraße gelegenen Parkplätze würde die dortigen Geschäfte treffen, befürchtet man. Von daher sieht man das Projekt mit einer gewissen Skepsis.

Stadt und Investor arbeiten weiterhin an dem Vorhaben. Das bestätigen beide auf Anfrage unserer Redaktion. Die Firma Schmitz verweist zu Einzelheiten des Planungsstandes indes auf die Stadt. Und aus dem Rathaus kommt lediglich die Mitteilung, man sei in „Abstimmungen zu verschiedenen Fragestellungen intern und auch mit dem Investor“. Aktuell würden „Optimierungen und Anpassungen an der Tiefgarage und im Erdgeschossbereich vorgenommen, aber im Wesentlichen ist der Planungsstand bei den Gebäuden unverändert“, heißt es. Einen Zeitpunkt, bis zu dem das Projekt für den Stadtrat entscheidungsreif sein könnte, gibt es nicht.