Hundeernährung in Kempen Auf das Futter kommt es an

Kempen · Ute Schattmann in St. Hubert achtet auf gesunde Hunde-Ernährung.

Ute Schattmann gibt Hundehaltern gern Tipps, wie sie ihr Tier gesund ernähren können.

Foto: Norbert Prümen

Ernährung spielt nicht nur beim Menschen eine große Rolle: Auch bei Hunden kommt es darauf an, was im Napf landet. Doch das Futterangebot ist groß, und so mancher Halter fühlt sich vom Angebot regelrecht „erschlagen“. So mancher Hund hat mit Übergewicht zu kämpfen, weil es einfach zu viel verfüttert wird.

Übergewicht zehrt an Gesundheit und Lebensfreude. Die Gelenke müssen mehr Masse tragen und die Organe mehr leisten. Dabei muss eine artgerechte, gesunde Ernährung, individuell zugeschnitten, nicht kompliziert sein. In den vergangenen Jahren haben viele Hundehalter das Barfen für sich entdeckt. Die Abkürzung „Barf“ steht für „biologisch artgerechte Rohfütterung“: Der Hund wird mit frischem Fleisch, aber auch mit Gemüse, Obst, Fisch und Ölen ernährt, alle Zutaten abgestimmt auf seine Bedürfnisse.

Darauf hat sich Ute Schattmann aus St. Hubert mit ihrem Unternehmen „Anisano“ spezialisiert. Dort gibt es Frischfleisch für Hunde ebenso wie Ergänzungsfuttermittel und Trockenprodukte. „Meine Hunde wurden immer roh gefüttert, schon als es die Bezeichnung ,Barf‘ noch gar nicht gab“, sagt Schattmann, die als ehemalige Landesgruppenzuchtwartin für Doggen im Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) auf über 40 Jahre Hundeerfahrung zurückblickt. Schattmann hat die Ausbildung zur Barf-Beraterin nach Swanie Simon absolviert, daneben hat sie sich unter anderem in Kräuterheilkunde und Phytotherapie, Heilpflanzenkunde und Baumheilkunde weitergebildet. „Vielen Alltagsproblemen mit Hund, angefangen von allergischen Reaktionen bis hin zu Unruhe, kann über das Futter entgegengewirkt werden. Etliche Beschwerden lassen sich mit Hilfe der Natur lindern. Entsprechende Präparate können dem Futter beigemischt werden“, sagt Schattmann.

Unterschiedliche Hunde haben unterschiedliche Ansprüche

Jeder Hund sei individuell. Was für den einen als normal gelte, müsse beim anderen nicht zutreffen, fügt die 67-Jährige an: Ein normal aktiver Hund brauche so zwei Prozent seines Körpergewichtes als Futterration. „Normal aktiv, heißt aber bei dem einen Hund eine Runde um den Block – und bei dem anderen Hund ist ein zweistündiger Spaziergang normal. Das ,normal‘ muss also relativiert werden. Es gibt Hunde, die kommen mit einem Prozent aus, und andere brauchen vier bis fünf Prozent, um ausreichend ernährt zu werden“, sagt Schattmann.

Und damit beginnt der Blick in den Futternapf und die individuelle Zusammenstellung des Futters. Die Sorge, dass beim Barfen eine Mangelernährung entstehen könnte, müsse niemand haben. Hunde mit selbsthergestellten Rationen ausgewogen zu füttern, sei kein Hexenwerk. Die Gefahr einer Unterversorgung mit Nährstoffen bestehe nicht, wenn man wisse, wie es gehe. Und dabei hilft Schattmann. „Im Fleisch sind im Prinzip alle Nährstoffe enthalten. Gibt man Obst und Gemüse sowie Fischöl dazu, ist eine gute Grundversorgung gegeben. Man muss nun schauen, ob man einen jungen Hund, einen Senior oder einen Hund mit einem Problem hat – und dann entsprechend mit Ergänzungsfuttermitteln arbeiten“, sagt Schattmann. Wichtig für sie: nur Produkte zu verkaufen, hinter denen sie auch selbst steht und mit denen sie auch ihre eigenen Doggen versorgt.

(tre)