Coronavirus Wasch-Station auf dem Buttermarkt – Spielplätze ab Mittwoch gesperrt

Kempen/Kreis Viersen · Eine zusammenhaltende Nachricht gibt es aus dem Stadtkern. Ansonsten folgten am Dienstag weitere Corona-Einschränkungen.

 Mitarbeiter der Firma Hamelmann haben am Dienstag den Waschturm auf dem Buttermarkt aufgestellt. Links im Bild: Firmeninhaber Jürgen Hamelmann.

Mitarbeiter der Firma Hamelmann haben am Dienstag den Waschturm auf dem Buttermarkt aufgestellt. Links im Bild: Firmeninhaber Jürgen Hamelmann.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Bauunternehmer Jürgen Hamelmann ist ein Mann der Tat. Bereits kurz nach Karneval hätten ihn die Nachrichten rund um das Coronavirus besorgt, sagte Hamelmann am Dienstag auf dem Buttermarkt. Und nun – während der Hochphase behördlicher Einschränkungen – konnte Hamelmann der Stadt eine Hilfe präsentieren. Auf Initiative des Verkehrsvereins, in dessen Vorstand Hamelmann ist, steht seit Dienstagnachmittag ein öffentlicher Handwasch-Turm mit fließend Wasser und Flüssigseife. Das Wasser dazu kommt kostenlos von den Stadtwerken. Der Bauhof der Stadt kümmert sich nun darum, dass alles in Schuss bleibt.

„Wir haben hin und her getüftelt. Nun können wir was präsentieren“, so Hamelmann. Anfangs hätten ihn seine Mitarbeiter ob der Idee noch fragend angeschaut. Aber mit dem Anstieg in der Corona-Krise seien letztlich alle mit Feuereifer bei der Sache gewesen. Der Wasch-Turm ist eigentlich ein Stück der Pipeline, die eine Fachfirma gerade durch die Region verlegt, um Erdgas zu transportieren. Ein Gespräch mit dem Unternehmen habe genügt und Hamelmann sei an ein Stück Rohr gekommen, das nicht mehr gebraucht werde. Sehr komplex sei dann die Herrichtung gewesen. Aber nun steht der etwa zwei Tonnen schwere Turm mit automatischen Armaturen auf dem Buttermarkt – neben der Telefonzelle an der Eisdiele. „Wir sind stark. Kempen steht zusammen.“ Das steht auf der Anlage. „Und genau so ist es“, sagt Hamelmann.

Eine weitere Hygiene-Verstärkung steht seit Dienstag auf der anderen Seite des Buttermarktes – am Bronze-Denkmal am Rathaus. „Aufgrund des eingeschränkten Zugangs zum Rathaus befindet sich bis auf Weiteres ein Toilettenwagen auf dem Buttermarkt, der für die Öffentlichkeit montags bis freitags von 8 bis16 Uhr geöffnet ist. Stündlich werden die dort angebotenen Toiletten gereinigt“, teilte Stadtsprecher Christoph Dellmans mit.

Spielplätze ab Mittwoch dicht

Unterdessen nehmen die Einschränkungen für die Bevölkerung weiter zu. In Kempen gilt ab heute der landesweite Erlass, dass Restaurants und Cafés nur noch bis 15 Uhr geöffnet sein dürfen. Ebenso hat sich die Stadt Kempen am Dienstagabend dazu entschlossen, dass ab Mittwoch Spiel- und Bolzplätze gesperrt werden. Es gelte ein Betretungsverbot. So wie es Bundeskanzlerin Angela Merkel schon am Montagabend in ihrer Stellungnahme gefordert hatte. „Zur Einhaltung der Weisungen des Landes werden ab sofort verstärkt Kontrollen durch die Stadt Kempen durchgeführt. Für die Kontrollen werden mehrere Mitarbeiter der Stadt Kempen eingesetzt“, ergänzte Dellmans in einer Mitteilung.

In Willich wollte man sich am Dienstag noch nicht für die Schließung der Spielplätze entscheiden. „Wir werten noch den entsprechenden Erlass des Landes aus und entscheiden dann“, so Willichs Pressesprecher Michael Pluschke. Aus Grefrath und Tönisvorst gab es keine Mitteilungen zum Thema Spielplätze.

Altstadtfest ist abgesagt

Einen weiteren Nackenschlag müssen die Kempener Einzelhändler hinnehmen. „Im Hinblick auf die unklare Entwicklung und der damit verbundenen Einschränkungen und Dauer der Coronavirus-Pandemie hat der Werbering Kempen in Abstimmung mit den Highlandern vom Niederrhein das Altstadtfest sowie den Tanz in den Mai und die Highlandgames vom 30. April bis 3. Mai abgesagt“, teilte die Stadt mit.

Ausfallen werden auch sämtliche Osterfeuer. Auch das teilte die Stadt Kempen am Dienstag mit.