Kempen: Werden Behinderte benachteiligt?
Die Grünen fordern integrative Lerngruppen in Kempen.
Kempen. Die Integration behinderter Kinder stand am Donnerstagabend im Mittelpunkt des Schulausschusses. Die Grünen hatten die Verwaltung gebeten, die Einführung einer Integrativen Lerngruppe an weiterführenden Schulen sowie die Barrierefreiheit der Gebäude zu prüfen. Grund ist, dass fünf Kinder mit Lernbehinderung nach dem Abschluss der Grundschule in St. Hubert, die bereits integrative Klassen anbietet, an keiner weiterführenden Schule angenommen werden. Grundlage für die Anfrage ist eine UN-Konvention, die die Integration von behinderten Menschen stärken soll.
Dem Gedanken habe sich die Verwaltung nie verschlossen, sagte Bürgermeister Volker Rübo. Allerdings verursachten sowohl integrative Lerngruppen als auch der Umbau von Gebäuden erhebliche Kosten. Bund und Land seien gefragt, sagte Rübo.
Georg Kaiser, Rektor der Johannes-Hubertus-Förderschule, wandte ein, dass es einen Widerspruch im Gesetz zwischen Schul-Wahlrecht der Eltern und den Entscheidungen der Rektoren über die Aufnahme von Schülern besteht.
Johannes Mulders vom Schulamt des Kreises Viersen regte an, Schwerpunktschulen für die verschiedenen Behinderungsarten zu bilden. Mulders ist beim Kreis für die Förderschulen zuständig. Nun gibt es am 22. Juni eine Regionalkonferenz mit Leitern weiterführender Schulen sowie Georg Kaiser und Monika Böttges (St.Hub erter Grundschule). Die Verwaltung, hofft, dass zum Schuljahr 2011/12 eine integrative Förderklasse eingerichtet wird.
Ebenfalls im Ausschuss erläuterte Kaiser das Konzept so genannter Kompetenzzentren. Seine Schule möchte gerne Kompetenzzentrum werden und damit die Vernetzung von Schulen und Institutionen zur Integration Behinderter koordinieren. Dies brauche aber die Unterstützung aller Beteiligten. "Das Konzept verändert die ganze Schullandschaft", sagte Kaiser.