Kempen: Zum Wohle des Menschen

Zum 60. Menschenrechtstag erinnerten Berufsschüler mit einem Kunstprojekt und die amnesty-Gruppe mit einer Lichterkette an die Verkündung der UN-Charta.

Kempen. Das amerikanische Gefangenenlager in Guantanamo, die Folterungen in Militärgefängnissen im Irak und die Unterdrückung der Tibeter durch die chinesische Staatsgewalt - nur drei Beispiele dafür, dass die Menschenrechte immer wieder mit Füßen getreten werden.

Aus Anlass des 60.Jahrestags der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinen Nationen (UN) gab es am Mittwoch in Kempen zwei Aktionen. Am Vormittag demonstrierten 500 Schüler des Kempener Berufskollegs vor der alten Polizei-Wache. Abends rief amnesty international zur Lichterkette auf.

"Die UN-Charta der Menschenrechte ist ein Meilenstein in der Geschichte der Menschheit", sagte Roland Kühne, evangelischer Pfarrer und Lehrer am Berufskolleg. Gemeinsam mit den Schülern entwickelte er während der Behandlung des Themas im Unterricht die Idee für einen Menschenrechtstag in Kempen. "Wir wollen die Menschenrechte feiern und deutlich machen, dass sie an vielen Orten in der Welt, gebrochen werden", ergänzte Kühne.

Gemeinsam mit dem Kempener Künstler Roland Ploch gestalteten die Schüler ein Kunstwerk, das bis 30.Januar an der alten Polizeiwache in Richtung des Franziskanerklosters, Burgstraße, zu sehen ist. Auf dem 75 Quadratmeter großen Banner wird auf die Menschenrechte verwiesen.

Ein Bild von Amerikas Bürgerrechtler Martin Luther King und ein Zitat von Thomas von Kempen runden das Werk ab: "Jeder sehnt sich nach Frieden, aber nicht jeder bemüht sich um das, was zum wahren Frieden gehört."

"Wir wollen damit ein Zeichen setzen. Die Einhaltung der Menschenrechte ist immer noch keine Selbstverständlichkeit", sagte Schülersprecherin Schabnam Rahimi. "Auch in unserem Land wird täglich gegen Menschenrechte verstoßen."

Besonders im Dunkeln kommt das Kunstwerk der Schüler zur Geltung. Dann werden die Banner von hinten angestrahlt, Folterszenen symbolisieren die Verstöße gegen die Menschenrechte.

Die Kunst-Installation nahm auch die Kempner amnesty-Gruppe am Mittwoch zum Anlass für eine besondere Aktion. Gemeinsam mit Kempener Bürgern bildete die Gruppe eine Lichterkette (Foto) von der Engerstraße bis zum Kunstwerk an der Polizeiwache. "Wir wollen eine Verbindung zwischen unserer und der der Berufsschule knüpfen", erklärt Agnes Mellage, Leiterin der Kempener amnesty-Gruppe.

Auch die beiden Thomae- um-Schüler Christian Gerlach (17) und Justus Lennart Kops (15) schlossen sich der Lichterkette an. "Die Menschenrechte sind eine wichtige Errungenschaft, das darf niemals vergessen werden", sagte Christian Gerlach.