Stadt stellt Spendenbox auf Eintritt in die Kempener Museen künftig frei

Kempen · Neues Konzept für Kulturforum Franziskanerkloster: Statt Eintrittsgeldern hofft die Stadt auf Spenden.

Zwei Museen befinden sich im Kulturforum Franziskanerkloster: das Städtische Kramer-Museum und das Museum für Niederrheinische Sakralkunst.

Foto: Norbert Prümen

(biro) Für den Besuch des Städtischen Kramer-Museums und des Museums für Niederrheinische Sakralkunst in Kempen müssen Interessierte ab sofort keinen Eintritt mehr zahlen. Das beschloss der Stadtrat am Dienstagabend. Die beiden Museen sind im Kulturforum Franziskanerkloster an der Burgstraße beheimatet; zuletzt wurde eine neue Ausstellung zur Kempener Stadtgeschichte im Kreuzgang des Franziskanerklosters neu installiert.

Die Stadtverwaltung hatte der Politik den Verzicht auf Eintrittsgelder vorgeschlagen. Zwar ist die Haushaltslage wie berichtet nicht rosig, doch über die Eintrittsgelder lässt sich die Finanzsituation nicht verbessern: Die Museen zählen nur wenige Besucher, noch weniger zahlen überhaupt Eintritt. Der Aufwand, den die Stadt mit Kartenverkauf, Abrechnung und Buchhaltung hat, steht dazu in keinem Verhältnis.

Bislang kostete der Eintritt in die Museen zwei Euro pro Person. Schüler zahlten einen Euro, ebenso war bei Gruppen ab zehn Personen jeweils ein Euro pro Person zu zahlen. Für Kinder bis sechs Jahre war der Eintritt kostenfrei. Wie die Stadtverwaltung in ihrer Vorlage zur Sitzung ausführte, besuchten insgesamt 658 Menschen im vergangenen Jahr die Museen – davon 106 mit ermäßigtem Eintritt und 187 mit freiem Eintritt, etwa mit dem Neubürger-Gutschein, am Museumstag oder am Thomas-Tag. Und wer die Räume für Bildungsangebote oder Vereinsmitgliedschaften betritt oder auch an einer Trauung im Rokokosaal teilnimmt, zahlt ebenfalls keinen Eintritt. Insgesamt kamen so im vergangenen Jahr 836 Euro an Eintrittsgeldern zusammen. Der Stadt bleibt davon ohnehin nur die Hälfte, 50 Prozent werden an die katholische Pfarrei abgeführt.

Die Verwaltung hatte nun vorgeschlagen, auf Eintrittsgelder zu verzichten. Damit entfalle auch der administrative Aufwand dafür. Bei kostenfreiem Eintritt erhofft sich die Stadt allerdings mehr Besucher und neue Zielgruppen, die das Haus einmal kennenlernen und dann wiederkommen. Denn das Interesse sei da, was man etwa am Museumstag spüre. Und auch die Trauungen im Rokokosaal, der jetzt der einzige Ort für standesamtliche Trauungen in Kempen ist, führten zu einer spürbaren Belebung des Franziskanerklosters.

Statt Eintrittsgeldern setzt die Stadt auf Spenden. Dazu soll eine Spendenbox am Zugang zu Museen und Rokokosaal aufgestellt werden. Wer die Museen oder eine Veranstaltung besucht oder als Gast einer Trauung ins Franziskanerkloster kommt, kann eine Spende geben. Die Stadt hofft, damit die Einnahmeausfälle mindestens kompensieren zu können.

Geöffnet sind die Museen im Franziskanerkloster dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr, donnerstags von 11 bis 18 Uhr. Montags sind die Museen geschlossen.

(biro)