Versammlung der Freiwilligen Feuerwehr Willich Zahl der Brände geht zurück

Willich · Bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Willich standen nicht nur die Einsatzzahlen aus dem vergangenen Jahr im Mittelpunkt. Die Kinder- und Jugendfeuerwehr konnte sich über eine unerwartete Spende freuen.

Bürgermeister Christian Pakusch (von links) nahm die Anhörung von Tobias Poppe zum stellvertretenden Wehrleiter vor. Wehrleiter Thomas Metzer und Kreisbrandmeister Simon Fritsch gratulierten.

Foto: Norbert Prümen

23.581 Stunden: Das ist die Zahl der Gesamtstunden, die die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr Willich im vergangenen Jahr geleistet haben. 6952 Stunden entfielen dabei auf Einsätze, 15.533 auf Übungen und 3096 auf Lehrgänge. „Eingerechnet sind in diesen Stunden weder Sonderdienste noch Kameradschaft“, sagte Johannes Zensen, der den Geschäftsbericht auf der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Willich vortrug.

Mit diesen Zahlen machte der Geschäftsführer der Feuerwehr deutlich, welch großes Maß an Ehrenamt die Feuerwehrleute aufbringen, die nicht nur in den Einsatz gehen, sondern sich für Ernstfälle vorbereiten und weiterbilden. Insgesamt waren es im vergangenen Jahr 448 Einsätze, die zu der hohen Einsatzstundenzahl führten. Dabei ist die Zahl der Einsätze im Vergleich zum Jahr 2023 um 22 zurückgegangen. Der Trend verfestigt sich: weniger Brände, mehr technische Hilfeleistungen.

2024 kam es zu 64 Brandeinsätzen mit einem Großbrand und zu 265 Hilfeleistungen. Allein 86 dieser Einsätze entfielen auf den Part „Mensch in Notlage“. Es gab 53 Fehlalarme, von denen fünf böswillig ausgeführt worden waren. Zu den anderen Fehlalarmen führten Brandmeldeanlagen. Des Weiteren schlossen sich 66 sonstige Alarme an. Mit 184 Alarmierungen rückte der Löschzug Willich am häufigsten aus, was auch darin begründet ist, dass Willich der größte Stadtteil ist.

Zensen erinnerte nochmals an den Umzug der Jugendfeuerwehr vom Standort Clörath nach Neersen, wo das neue Feuerwehrgerätehaus des Löschzugs Neersen an den Start ging. „Der neue Standort kommt der Jugend mit größeren und modern ausgestatteten Räumlichkeiten zugute, was wichtig ist. Denn die Jugend ist unsere Zukunft“, betonte Zensen. Das Gros des Nachwuchses komme aus diesen Reihen. Quereinsteiger würden so gut wie keine Rolle mehr spielen, fügte der Geschäftsführer an. Stolz berichtete Zensen, dass alle 26 Kinder der Kinderfeuerwehr erfolgreich die Prüfung für die Kinderflamme abgelegt hätten.

Für die Kinder- und Jugendwehr gab es indes eine besondere Überraschung bei der Jahreshauptversammlung. Die jungen Feuerwehrleute können sich nicht nur auf das Geld freuen, das der Auftritt der Krefelder Krähen mit ihrem Kabarett erbracht hat. Willichs Bürgermeister Christian Pakusch (CDU) machte zudem die freudige Mitteilung, dass ein Willicher Unternehmen 2500 Euro für die Kinder und Jugendlichen gespendet hat.

Pakusch nahm bei der Jahreshauptversammlung zudem die offizielle Anhörung von Tobias Poppe vor. Der 41-jährige Stadtbrandinspektor aus Willich wird der neue stellvertretende Wehrleiter der Feuerwehr Willich für die kommenden sechs Jahre. Generell dankte Pakusch der Feuerwehr. „Ihr seid immer da, wenn wir euch brauchen, und das nicht nur bei einem Feuer. Ihr seid bei Sturm, Wasser, Unfällen und vielen weiteren Notlagen vor Ort. Auf euch kann man sich verlassen“, hob Pakusch hervor. Thomas Metzer, Leiter der Feuerwehr Willich, fügte an, dass jedes Feuerwehrmitglied mehr als nur Dank und Anerkennung bekommen sollte. „Ihr seid vom 1. Januar eines Jahres bis zum 31. Dezember für andere Menschen im Einsatz. Wobei die Anforderungen immer weiter steigen“, sagte Metzer. Man müsse sich gemeinsam den Herausforderungen stellen, wozu man allerdings auch die Unterstützung der Bevölkerung brauche, so der Wehrleiter.

Kreisbrandmeister Simon Fritsch schaute bei seiner Rede über den Tellerrand hinaus. „Ich spreche von der Zusammenarbeit der Feuerwehren über die Stadtgrenzen hinaus. In einer Zeit, in der die Herausforderungen immer komplexer und die Gefahren immer vielfältiger werden, ist es unerlässlich, dass wir über den Tellerrand unserer eigenen kommunalen Grenzen hinausblicken und zusammenarbeiten“, betonte Fritsch. Ein Brand in einem Industriebereich, ein Unfall auf einer Autobahn in Verbindung mit einem Massenanfall von Verletzten oder eine Naturkatastrophe – solche Ereignisse machten keinen Halt vor geografischen Grenzen. Die Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren der benachbarten Städte und Gemeinden werde in solchen Momenten zu einem unverzichtbaren Baustein für den Erfolg des Handels der Wehren, so der Kreisbrandmeister.