Hilfen für Senioren Kempen bildet Seniorenbegleiter aus

Kempen. · Am 19. September beginnt eine Schulung des Senioren-Netzwerks.

Louise Maritzen koordiniert den Senioren-Begleitdienst.

Foto: Stadt Kempen

Oft sind es die kleinen Dinge, dies es älteren Menschen erleichtern, möglichst lange in den eigenen vier Wänden zu verbringen. Ein wichtiger Bestandteil sind dabei die Seniorenbegleiter, die regelmäßig im Rahmen von So-Net, dem Seniorennetzwerk Kempen, ausgebildet werden. Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten, bildet das So-Net in einem 13-wöchigen Kurs für eine fundierte Betreuung aus. Der nächste Lehrgang beginnt am 19. September. Louise Maritzen vom So-Net und Ingo Behr, der bei der Kempener Stadtverwaltung für die Koordination der Ausbildung zuständig ist, stellten jetzt das Konzept gemeinsam mit zwei bereits aktiven Begleiterinnen vor.

Ganz wichtig ist dabei, dass ein Seniorenbegleiter keine pflegerischen Dienstleitungen übernimmt. Aber er oder sie sind verständnisvolle Begleiter im Alltag. Da geht es um viele Dinge: Regelmäßige Gespräche, ein gemeinsamer Stadtbummel oder auch ein kleinerer Ausflug können dies sein. Dies stimmen beide Partner untereinander ab. Ein Seniorenbegleiter hilft beim Arztbesuch oder bei der Organisation des nächsten Geburtstagsfestes. Zwei bis vier Stunden sollte man wöchentlich für seinen Einsatz einplanen.

Zur Ausbildung gehören zunächst die Auseinandersetzung mit den anstehenden Aufgaben als Seniorenbegleiter. Dazu zählt auch, wie man nicht nur mit dem Betreuten kommuniziert, sondern auch mit dessen Angehörigen.

Es geht um rechtliche Grundlagen wie auch um die verschiedenen Alterserkrankungen bis hin zum Umgang mit Demenz oder Informationen zur Pflegeversicherung. Diese übernimmt im Übrigen je nach Pflegegrad bis zu 125 Euro im Monat als Aufwandsentschädigung. Geschult werden die neuen Seniorenbegleiter über Beratungs- und Unterstützungsangebote, die vielen so noch gar nicht bekannt sind. Ergänzt wird die Ausbildung durch eine Erste-Hilfe-Schulung und ein Praktikum in einer Senioreneinrichtung.

Monika Nemetz hat bisher 14 Begleitungen übernommen. Sie ist gelernte Arzthelferin, betont aber, dass man keineswegs aus einem sozialen Beruf kommen müsse, um sich zu engagieren. Vielmehr zähle, dass man gerne für andere Menschen da sein möchte. Das bestätigt Barbara Fehlings, die erst seit Kurzem dabei ist. Sie hat früher schon ehrenamtlich in der Kleiderkammer gearbeitet und war beim fahrbaren Mittagstisch aktiv. Beide sagen übereinstimmend, dass die Tätigkeit als Seniorenbegleiter interessant ist und einem persönlich viel bringt. Aber man muss sich manchmal abgrenzen können. Privates und Ehrenamt trennen. Dafür gibt es eine ständige Begleitung von So-Net und den Austausch der Begleiter.