Ökologisch-Demokratische Partei in Kempen ÖDP setzt auf Dellmans, stellt ihn aber nicht offiziell auf

Kempen. · „Wir wollen vor allem Nichtwähler überzeugen, uns ihre Stimme zu geben“, sagte der Kreisvorsitzende Herbert Einsiedler.

ÖDP und Bürgerinitiative möchten ins Rathaus einziehen.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

(barni/tkl) Der Kempener Ortsverband der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) ist optimistisch: Mit der „Bürgerinitiative Kempen“ möchten die Mitglieder nach der Kommunalwahl im September ins Kempener Rathaus einziehen. Zurzeit ist dort nur der Vorsitzende Jeyaratnam Caniceus als fraktionsloses Mitglied vertreten. Er hatte im Streit die Grünen verlassen.

Caniceus zeigte sich bei einer Mitgliederversammlung im Hotel Papillon stolz: Im zweiten Anlauf war es gelungen, die noch offenen fünf von 20 Wahlkreisen zu besetzen. Wählen ließen sich Hermann-Josef Omsels, Werner Kother, Antonius Broermann, Joeneffen Caniceus und Philipp Wachowiak. Letzterer ist in der Kempener Politik kein Unbekannter. So saß er bereits für die Freien Wähler im Stadtrat.

Bei der ÖDP glaubt niemand ernsthaft, einen der 20 Wahlkreise direkt holen zu können. Aber der Ortsverband ist rechtlich verpflichtet, alle Wahlkreise zu besetzen, um später eventuell über die Reserveliste in den Stadtrat einziehen zu können. Die Kandidaten für die Reserveliste wurden bereits im Mai ermittelt. „Wir wollen vor allem Nichtwähler überzeugen, uns ihre Stimme zu geben“, sagte der Kreisvorsitzende Herbert Einsiedler.

Bei der Bürgermeisterwahl setzt die Kempener ÖDP auf den parteilosen Christoph Dellmans. Dass er nun wegen nicht ordnungsgemäßer Rückzahlungen an die Stadtkasse in die Schlagzeilen geriet, führte dazu, dass die ÖDP-Mitglieder nicht darüber abstimmten, ob Dellmans auch offiziell Kandidat von ÖDP und Bürgerinitiative Kempen sein wird. Bei der Versammlung war aber keine Dellmans-feindliche Stimmung zu spüren.

Rainer Clute-Simon von der Bürgerinitiative sagte: „Viele Kempener denken, dass sich im Rathaus etwas ändern muss.“ Gemeint war wohl eine Schwächung der CDU-Ratsfraktion. Vorrangiges Ziel sei aber nicht der Misserfolg der CDU, sondern der Erfolg von ÖDP und Bürgerinitiative bei der Wahl.

Kreisvorsitzender Herbert Einsiedler: „Für einen Sitz im neuen Stadtrat reichen rund 1,5 Prozent der Stimmen. Bei einem Wahlergebnis von zirka vier Prozent sind zwei Ratsmandate möglich.“ Wenn rund 6,5 Prozent der Wähler ihr Kreuz bei „ÖDP/Bürgerinitiative Kempen“ machten, würde der Traum wahr von drei Ratsmandaten und der damit verbundenen Fraktionsstärke.

(barni)