Kinder kicken gegen Krebs

33 Teams traten in 72 Partien beim Bambini-Treff in St. Hubert gegeneinander an.

St. Hubert. Wenn „Grashüpfer“ auf „Victory Kämpfer“ treffen, sich „wilde Pfiffikusse“ und „schnelle Geparden“ gegenüberstehen, dann mag, nur den Namen nach zu urteilen, erst nicht ganz klar sein, worum es da geht. Offensichtlich ist jedoch: Es waren kreative Köpfe am Werk. Zum 27. Mal zeigten an diesem Wochenende zahlreiche Nachwuchs-Kicker bei strahlendem Sonnenschein große Freude an Bewegung, Teamwork und Tore schießen.

29 Kindertagesstätten (Kita) aus der Umgebung nahmen Teil am Bambini-Treff. Insgesamt 444 kleine Paar Fußballschuhe bearbeiteten in 74 Begegnungen den Rasenplatz an der Stendener Straße. Für den guten Zweck: In den vergangenen fast drei Jahrzehnten kamen zugunsten der Deutschen Kinder-Krebs-Hilfe durch Einnahmen am Turniertag rund 71.000 Euro zusammen.

Stilecht ging’s los mit einem feierlichen Einlauf der 33 Mannschaften musikalisch begleitet und umjubelt von hunderten Eltern, Großeltern und Geschwistern. Die Nationalhymne ertönte und alle Teams wurden abgelichtet.

Für Karl-Heinz „Kalla“ Josten, Jugendleiter des FC St. Hubert und Initiator des Bambini-Treffs, sind das Momente, in denen sich langwierige Vorbereitungen mehr als bezahlt machen. Rund 140 ehrenamtliche Helfer sind beteiligt — kümmern sich um das leibliche Wohl von Spielern und Besuchern, koordinieren Spielpläne und unterhalten die Jüngsten mit Aktivitäten am Spielfeldrand. „Sowas ist nur in der Gemeinschaft möglich“, weiß Josten aus jahrzehntelanger Erfahrung. „Je früher man anfängt, den Nachwuchs an den Sport heranzuführen, desto besser. Und die Kinder sind begeistert!“

Zu sehen und hören ist das auf dem in sechs kleinere Felder aufgeteilten Rasenplatz. Dort tummeln sich Mädchen und Jungen im Kindergartenalter, verfolgen den Ball, rufen, lachen, fallen hin, stehen auf, preschen zum Tor und umarmen sich nach erfolgreichem Torschuss.

Lisa Hinrichsen, Leiterin der Kempener Kita St. Peter-Allee, feuert am Spielfeldrand ihre „Flippigen Flippers“ an. Ein Spiel konnte der Dribbel-Nachwuchs in den knallorangen T-Shirts schon für sich entscheiden. „Jetzt sieht es wieder so aus, als würden sie gewinnen“, freut sich Hinrichsen. Die evangelische Kita ist ein wahres Bambinitreff-Urgestein. „Unser Mannschaftsname ist vor 20 Jahren in der Delfingruppe entstanden. Seitdem haben wir nichts geändert. Auch die T-Shirts sind noch die selben“, lacht Hinrichsen.

Der sechsjährige Nicklas weiß genau, was ihm am Fußball am Besten gefällt. „Tore schießen!“ — ganz klar. Der fünfjährigen Sarah macht das Laufen besonders viel Spaß. Zwei Väter hatten die Kinder vorm Turnier ein paar Mal samstagmorgens mit auf die nächste Wiese genommen und spielerisch vorbereitet.

Dass Florian, ein „Weltallstürmer“ der Kita Raiffeisenstraße in Krefeld, heute noch mit robusten Handschuhen Bälle vor dem Netz abfängt, war eigentlich gar nicht geplant. „Das hat sich spontan ergeben“, sagt seine Mutter Domenica Alfano. Um ihrem Sohn die Position schmackhaft zu machen, musste sie ein wenig Überzeugungsarbeit leisten. „Dass sein Opa auch Torwart war hat ihn überzeugt, das findet er super.“