Kirchen-Fusion: St.Töniser als Chef-Priester für Kempen?

Der ehemalige Oberkreisdirektor schreibt einen geharnischten Brief an den Bischof.

Kempen. Jetzt hat sich der frühere Oberkreisdirektor Rudolf H.Müller (Foto) in den Konflikt Zwangsfusion der drei Kempener Kirchengemeinden eingeschaltet. "Eine Fusion würde keinen Vorteil bringen, der den Nachteil des Verlustes zweier selbst sorgender Gemeinden aufwiegen könnte", schreibt der 83-Jährige an Bischof Heinrich Mussinghoff, der die Fusion ab 2010 verfügt.

Müller, von 1960 bis 1984 Chef der Kreisverwaltung, wohnt im Kempener Süden und gehört der Gemeinde St.Josef an, die mit Christ-König in eine Fusion mit der Propsteigemeinde St.Marien gehen würde. Der frühere Spitzenbeamte betont, dass Koordinierungen im Rahmen einer "Gemeinschaft der Gemeinden" (GdG) mindestens so gut möglich wären, wenn die beiden Pfarren selbstständig blieben.

Er spricht die Differenzen zwischen Christ-König/St.Josef mit St.Marien an, was von unterschiedlichen Mentalitäten herrühre: hier der Stadtkern mit Alteingesessenen (St.Marien), dort jüngere Viertel mit Stadtfremden (Hagelkreuz/Christ-König und Kamperlings/St.Josef).

Auch in der Personalie des Priesters- Propst Thomas Eicker- sieht Müller eine Ursache des Konfliktes. Der Ex-OKD schlägt vor, dass der künftige Pfarrer von St.Cornelius St.Tönis Leiter der GdG werden solle. St.Tönis sei mit über 11000Mitgliedern die größte Gemeinde im Bistum. "Damit dürften die personellen Probleme gelöst sein", schreibt der Vorsitzende des Kirchenbau- und Fördervereins an St.Josef.