Erste Hilfe im Kreis Viersen Mobile Retter zählen 253 Einsätze im ersten Jahr

Kreis Viersen · Seit einem Jahr gibt es im Kreis Viersen mobile Retter. Die Ehrenamtler kommen, wenn ein Notfall eintritt, und leisten Erste Hilfe, bis der Rettungsdienst da ist. Alarmiert werden sie über eine App.

Auch Feuerwehrleute können mobile Retter sein, wie hier Feuerwehrmann Lars Greiner.

Auch Feuerwehrleute können mobile Retter sein, wie hier Feuerwehrmann Lars Greiner.

Foto: Norbert Prümen

(biro) Wer im Notfall Erste Hilfe benötigt, soll diese im Kreis Viersen möglichst schnell bekommen – bis der Rettungsdienst eintrifft. Dafür gibt es im Kreisgebiet so genannte mobile Retter. Tritt ein Notfall ein, werden die ehrenamtlich tätigen mobilen Retter, die in der Nähe sind, über eine App alarmiert. Sie leisten dann Erste Hilfe, bis der Rettungsdienst da ist. Seit einem Jahr gibt es die mobilen Retter im Kreis Viersen. „Wir sind stolz darauf, was unsere mittlerweile 630 aktiven mobilen Retter in diesem Jahr geleistet haben. Im Durchschnitt sind mobile Retter innerhalb von 3:13 Minuten am Einsatzort und haben in mehr als 253 Einsätzen dazu beigetragen, Menschenleben zu retten“, sagt der stellvertretende Leiter des Amtes für Bevölkerungsschutz, Sascha Caumanns. Die Rettungskette werde dadurch gestärkt, ohne in die Struktur des Rettungsdienstes einzugreifen.

Und so funktioniert es: Geht ein Notruf mit der Meldung eines Herz-Kreislauf-Stillstands oder einer Bewusstlosigkeit in der Rettungsleitstelle (Notrufnummer 112) ein, lösen die Disponenten dort neben der Alarmierung des Rettungsdienstes auch eine Alarmierung der mobilen Retter über die Mobile-Retter-App aus. Das System lokalisiert registrierte Ersthelfende im unmittelbaren Umkreis des Einsatzortes und sendet eine Anfrage auf deren Smartphone. Dadurch können die mobilen Retter oft schneller als der Rettungsdienst am Notfallort sein und bis zu dessen Eintreffen bereits qualifizierte lebensrettende Maßnahmen einleiten, die gerade in den ersten Minuten entscheidend sind.

Die Beteiligung am Projekt mobile Retter stelle einen bedeutenden Fortschritt für die Sicherheit des Kreises Viersen dar, so Jens Ernesti, Dezernent für Bevölkerungsschutz, Soziales, Gesundheit und Arbeit beim Kreis Viersen. Er dankt allen bereits registrierten mobilen Rettern: „Ihr Engagement ist unerlässlich, um das System erfolgreich und langfristig umzusetzen.“ Weitere Ehrenamtliche, die ebenfalls gern mobile Retter werden möchten, sind willkommen. Wie der Kreis Viersen mitteilt, kann sich jede Person, die über eine rettungsdienstliche oder medizinische Ausbildung verfügt, aus der Gesundheits- oder Krankenpflege kommt, als ehrenamtlicher mobiler Retter anmelden. Auch wer Mitglied einer Hilfsorganisation ist, etwa beim Deutschen Roten Kreuz, beim Malteser Hilfsdienst oder beim Technischen Hilfswerk, kann mobiler Retter werden, ebenso Feuerwehrleute. Voraussetzung ist ein Mindestalter von 18 Jahren. Die mobilen Retter erhalten zunächst ein ortsnahes Training, bei dem sie auch die App kennenlernen und über Versicherungs- und Rechtsfragen aufgeklärt werden; ein Reanimationstraining gehört ebenfalls dazu. Mehr unter www.mobile-retter.org/vie.

(biro)