Kripo weitet Suche nach Dagmar Knops aus
Vermissten-Fall: Ein Zeuge bringt die Ermittler weiter. Bohrungen sind nach wie vor schwierig.
Kempen. Auf der Suche nach Dagmar Knops nimmt die Polizei jetzt nicht nur den Keller, sondern die gesamte Villa Horten ins Visier. Im Februar wurde die Kripo durch ein anonymes Schreiben auf die Fährte gesetzt, in dem Patrierzierhaus am Kempener Burgring73 nach der vor 20Jahren spurlos verschwundenen Studentin zu suchen. Die damals 22-jährige Dagmar Knops war am 28.März 1988 nach einem Besuch im Altstadtlokal Lichtblick an der Tiefstraße nicht mehr aufgetaucht.
"Es hat sich jetzt ein Zeuge gemeldet, dessen Aussage uns hellhörig gemacht hat", sagte gestern Polizeisprecher Jürgen Lützen auf WZ-Nachfrage, warum die Ermittler nun das komplette Patrizierhaus in den Fokus nehmen, um an die sterblichen Überreste der Vermissten zu gelangen.
Im Visier sei aber auch noch die Stelle unter dem Kellerbeton, wo die Leichenspürhunde unruhig wurden und die Geo-Radar-Untersuchung Abweichungen ergab. Lützen: "Doch hier gibt es nach wie vor statische Probleme, bei Bohrungen ist das Treppenhaus gefährdet."
In der Zwischenzeit hätten sich allerdings weitere Zeugen gemeldet, deren Aussage die Kripo jetzt Stück für Stück voranbringe und neue Erkenntnisse in den Fall bringe.
Dieser Fall geht in die Kriminalgeschichte ein. Mit einer Leiche, die 20Jahre unter Beton lag, haben Ermittler keine Erfahrungen. Die Kripo hat Experten aus den USA um Unterstützung gebeten. Auf einer "Leichenfarm" in Knoxville (Tennessee) beobachten Wissenschaftler Verwesungsprozesse unter schwierigen Bedingungen.