Mein Platz in Kempen
Integration: Die Ausstellung von Foto-Forum, Multikulti-Arbeitskreis und Stadt wird in die Kunsttage eingebunden. Der Ansatz: Migranten an ihrem Kempener Lieblingsort.
Kempen. Das Projekt "Mein Platz in Kempen" ist auf einem guten Weg. "Wir schaffen zwar nicht den angepeilten Ausstellungstermin im Oktober, aber sind mittendrin und werden im Frühjahr fertig sein", berichtet Paul Maaßen. Der Kempener Fotograf ist Sprecher des Foto-Forum Kempen.
Alice Poeira, Multikulti-Arbeitskreis
Dieses Forum hat das Projekt zusammen mit der Stadt Kempen und dem Multikulturellen Forum aus der Taufe gehoben. Die Idee: Kempener mit Migrationshintergrund werden an ihrem Lieblingsplatz in der Stadt vorgestellt.
Das zurückliegende halbe Jahr hat das elfköpfige Foto-Forum dafür genutzt, insgesamt 55Kempener, die mit entsprechendem Hintergrund vorgestellt werden möchten, abzulichten und zu interviewen. "Uns geht es darum, diese Menschen nicht nur in den Fokus unserer Kameras zu rücken, sondern sie auch zu Wort kommen zu lassen", erläutert Paul Maaßen die Vorgehensweise.
Mittlerweile hängen die ersten Entwürfe in seinem Labor am Kempener Altstadtring: Bögen à 60x90Zentimeter mit jeweils zwei bis fünf Bildern und einigen prägnanten Zitaten des/der Abgebildeten. Die meisten Fotos sind schwarz-weiß, einige allerdings in Farbe- je nach Stimmung, Motiv und Inspiration des Fotografen.
Am Feinschliff wird jetzt getüftelt, und auch alle Interviews sind noch nicht im Block. Paul Maaßen: "Das sind ja hochsensible Dinge, die man nicht so einfach runterrasselt."
"Ich bin von den Entwürfen schon beeindruckt und auf die Ausstellung sehr gespannt", sagt Alice Poeira, die Sprecherin des Multikulti-Arbeitskreises- die sich als Migrantin mit Wurzeln in Portugal übrigens auch selbst als Model zur Verfügung gestellt hat.
"Ein wunderbares Projekt", pflicht dem Volker Rübo bei. Kempens Kulturdezernent hatte die Idee, die Ausstellung "Mein Platz in Kempen" in die Kunsttage einzubinden, die im Frühjahr wieder anstehen. Im April 2009 werden die 55 Bögen also im Foyer des Kempener Rathauses zu sehen sein.
"Vielleicht endet dieses Projekt ja auch in einem Buch oder Katalog", überlegt Paul Maaßen. Doch das ist teuer, hierfür sucht man noch Sponsoren. "Auf jeden Fall", ergänzt Volker Rübo, "ist dieser Ansatz so herausragend, dass wir die Ausstellung auf Wanderschaft schicken wollen." Das Projekt sei schließlich exemplarisch und auf andere Städte übertragbar. Rübo: "Doch zunächst darf die Kempener Bevölkerung sich auf eine tolle Ausstellung freuen."