Krippe im Schulstraßen-Stil
Zum dritten Mal steht in der Propsteikirche eine Heimatkrippe mit lokalem Bezug, die die biblische Geschichte erzählt.
Kempen. „Ich war schon immer Krippen-infiziert. Das Thema ist nicht nur theologisch, sondern auch archäologisch und künstlerisch“, sagt Ursula Becker, Organisatorin der Krippen-Gruppe der Gemeinde St. Mariae Geburt. Zum dritten Mal wurde in diesem Jahr die „neue Heimatkrippe“ in der Propsteikirche aufgebaut. Dabei handelt es sich um einen Miniatur-Nachbau der Kempener Schulstraße aus dem späten 16. Jahrhundert.
Seit 2003 kümmert sich die sechsköpfige Gruppe um Ursula Becker um die Krippengestaltung. Bis 2007 gab es eine traditionelle Darstellung im Stall. Dieser war jedoch marode und etwas Neues musste her. Lange wurde überlegt, dann entschied sich die Gruppe für eine Heimatkrippe. „In der Kirche gibt es überall Darstellungen, die Kempen mit einbeziehen. Auf den 500 Jahre alten Darstellungen auf den Altären sind tanzende Kempener zu sehen, auf einem Bild ist das Kuhtor und auf einem Fenster ist Maria als Schutzpatronin über Kempen“, sagt Becker.
Die neue Krippe sollte daher einen Bezug zur Thomasstadt bekommen. Man entschied sich für einen Nachbau der Schulstraße. Die historische Kleidung für die Tonfiguren von 1957 kam von Gerda Schongen-Schmidt, die zum Krippen-Kreis gehört.
„Die Tonfiguren sind alles Unikate, die heutzutage nicht mehr zu bekommen sind. Auf die sind wir stolz“, so Becker. Darunter mischen sich neuere Figuren von Horst Dammers aus Kevelaer.
An jedem Adventwochenende wurden die Figuren zu einer anderen Szene arrangiert. Am ersten Advent war zum Beispiel die Verkündigung zu sehen. Es folgten der Besuch von Maria bei Elisabeth und die Volkszählung. Zum vierten Advent gab es die Herbergssuche von Maria und Josef und schließlich folgt die Krippenszene an Heiligabend. Anschließend geht es weiter bis zum Dreikönigstag am 6. Januar.
„Wir versuchen, die Figuren die jeweilige Geschichte erzählen zu lassen. Es soll Dramaturgie mit in die Szene reingebracht werden“, sagt die Organisatorin. Und freut sich über die positive Resonanz: „Im ersten Jahr, 2008, waren die Reaktionen über die Heimatkrippe gespalten. Doch das hat sich inzwischen geändert. Wir hören viel Positives.“
“ Die Propsteikirche ist dienstags bis freitags sowie sonn- und feiertags jeweils von 14.30 bis 17 Uhr geöffnet. An den Markttagen (Dienstag und Freitag) sind die Türen außerdem von 10 bis 12.30 Uhr offen.