NRW So will Grefrath für die LaGa 2026 punkten
Grefrath · Grefraths Bewerbung für die Landesgartenschau 2026 nimmt immer konkretere Züge an: Die Bürgerschaft wurde am Sonntag aktiv an den Planungen beteiligt. Im September muss die Politik endgültig entscheiden.
(ure) Die Gemeinde möchte sich für die Landesgartenschau 2026 bewerben. Das versprechen die Banner, die in ganz Grefrath verteilt sind: „Grefrath kann LaGa“ heißt es da. Am Sonntag hatte die Gemeindeverwaltung zu einem Bürgerspaziergang in den Schwingbodenpark eingeladen. Bürgerinnen und Bürger hatten die Gelegenheit, sich an fünf Stationen zum aktuellen Stand der Dinge zu informieren und ihre persönlichen Ideen und Vorschläge schriftlich zu fixieren. Dafür standen große Tafeln bereit. Einerseits erfuhren die Besucher, welche Ideen die Planer bereits entwickelt haben, andererseits trugen die Grefratherinnen und Grefrather ihre Gedanken auf die andere Hälfte der Tafel ein.
„Schwer zu beziffern“, meinte Grefraths Pressesprecherin Ulrike Gerards, „aber wir schätzen, dass ungefähr 1000 Besucher unserer Einladung zur Mitgestaltung gefolgt sind.“ Um das Angebot aufzulockern, gab es Musik, kühle Getränke und eine Hüpfburg für die Kinder.
Vor Ort waren Mitglieder der Verwaltung, an der Spitze Bürgermeister Stefan Schumeckers, der Gemeindewerke Grefrath, des Eissport & Eventparks und Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Planungsbüros. Nach der ersten Bürgerbefragung kurz vor Weihnachten 2019 nun also die zweite Beteiligung der Bürgerschaft: „Wir sind in Grefrath in der Lage, eine kompakte Landesgartenschau zu organisieren“, sagte Christian Rast von der Freizeit- und Tourismusberatung in Köln, „wir können hier auf Bewährtes setzen und das bereits Vorhandene modernisieren und in die Zukunft führen.“ Grefrath biete bereits jetzt ein hervorragendes Zentrum für eine LaGa: Freilichtmuseum, das Eissportzentrum, die Bäder und der Schwingbodenpark seien gute Voraussetzungen.
Verknüpfungen zu den Grefrather Ortsteilen sind geplant. Vor allem die Burg Uda mit ihren umliegenden Wander- und Spazierwegen solle in das Gesamtkonzept eingebunden werden. Im Schwingbodenpark selbst werde es neue Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche geben. Integriert ist hier beispielsweise die neue Le-Parkour-Anlage, die bereits vom Rat beschlossen wurde. Die Bürgerinnen und Bürger notierten ihre Ideen auf die Tafeln: Da war von einer Konzertmuschel im Park zu lesen, von einer Hundefreilauffläche, von Wasserspielen, von der Reaktivierung des Wassertretbeckens, vom einem E-Bike-Parkplatz oder einem Wohnmobilhafen.
Machbarkeitsstudie soll im September präsentiert werden
„Grefrath ist wie ein Brennglas“, sagt Rast, „hier kommen Bildung, Sport und Kultur ganz eng zusammen.“ Der Außenbereich des Eisstadions könne für Events genutzt werden genauso wie die Albert-Mooren-Halle. Der zurzeit ungenutzte Turm im Schwingbodenpark soll eine neue Identität bekommen. „Das scheint den Grefratherinnen und Grefrathern sehr wichtig zu sein“, erklärte Rast. Man denkt außerdem an generationsübergreifende Bewegungsangebote, an die Einbindung des Schulzentrums und daran, den Schwingbodenpark als Daueranlage herzurichten.
Auch die Nachbarkommunnen sind in die Planungen eingebunden, was schon allein der Besuch einiger Bürgermeister verdeutlichte. „Wir planen, welche Verbindungen genutzt werden können. Wir überlegen, wie beispielsweise Bahnhöfe eingebunden und welche Radwege genutzt werden können“, sagte Rast – immer im Blick, wie nachhaltig die Gestaltungsmöglichkeiten sein können. Es gebe schließlich auch eine Zeit nach 2026.
Während des sechsmonatigen Gartenfestes stehen natürlich Blumen, Blüten, Beete und Stauden im Mittelpunkt. Anbieter der grünen Branche werden sich zahlreich präsentieren wollen. Es werde Freiland- und Hallenschauen geben, erklärte Rast. Derzeit befinden sich die Planer in der Phase der Abstimmung mit der Gemeinde Grefrath, dem Kreis und den Nachbarkommunen. Der Grefrather Politik wird das Ergebnis der Machbarkeitsstudie im September vorgelegt. „Wir stellen dann das Konzept vor, listen aber auch die Kosten auf und zeigen die Möglichkeiten einer Förderung“, sagte Rast. Dann müsse der Gemeinderat entscheiden, bei dieser Entscheidung aber auch die Folgekosten im Blick behalten.
Falls Grefrath den Zuschlag für die LaGa 2026 nicht bekommen sollte, wäre nicht alle Mühe umsonst gewesen. Schließlich habe man sich den Fördermittelgebern vorgestellt, Projekte könnten dennoch umgesetzt werden. Und: man könne sich schließlich auch ein zweites Mal bewerben. Im Falle einer Ablehnung würde lediglich das sechsmonatige Gartenfest nicht stattfinden. „Aber wir sind angetreten, um die Landesgartenschau nach Grefrath zu holen“, sagte Rast.