Lars Wende leitet Rechnungsprüfungsamt Rechnungsprüfungsamt bekommt neuen Leiter
Kempen · Nach fünf Jahren in Krefeld ist Lars Wende ins Kempener Rathaus zurückgekehrt.
(biro) In den vergangenen Wochen musste Kempens Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) immer wieder erklären, wie schwierig die Personalsituation derzeit bei der Stadtverwaltung ist: Rund 50 Stellen sind unbesetzt, mehrere Amtsleiter wechseln in absehbarer Zeit in andere Städte. Am Freitag nun freute sich Dellmans, auch mal eine positive Nachricht verkünden zu können: Das Rechnungsprüfungsamt hat einen neuen Leiter.
Lars Wende (49) ist in Kempen kein Unbekannter. Er war 21 Jahre bei der Stadt tätig – unter anderem als Leiter der IT, später auch als Leiter des Personalwesens und stellvertretender Haupt- und Personalamtsleiter –, bevor es ihn 2016 nach Krefeld zog. Dort habe er sich weiterentwickelt, erzählte der Tönisvorster am Freitag bei der Vorstellung. Als die Leitung des Rechnungsprüfungsamts in Kempen ausgeschrieben wurde, habe er „eine einmalige Chance“ gesehen und sich beworben. Seit Anfang Oktober ist er also zurück und will das Rechnungsprüfungsamt weiterentwickeln.
Beratung der Verwaltung
und der Politik
Denn das Leitbild der Rechnungsprüfung hat sich in den vergangenen Jahren verändert – weg von der reinen Prüfung hin zu einer Beratung der Verwaltungsführung und der politischen Gremien. Der erste Schritt dazu ist getan: In der jüngsten Ratssitzung wurde die Neufassung der Rechnungsprüfungsordnung beschlossen. Sie bildet die Grundlage. Gleichzeitig will Wende als IT-Spezialist auch die angestrebte Digitalisierung der Stadtverwaltung prüfen und unterstützen.
Um der Politik einen besseren Einblick in verschiedene Themenbereiche zu geben, soll es im kommenden Jahr außerdem mehr Sitzungen des nichtöffentlich tagenden Rechnungsprüfungsausschusses geben. Die Verwaltungsarbeit werde immer komplizierter, berichtete Dellmans, und für die ehrenamtlich tätigen Politiker sei es oft nicht leicht, die Themen entsprechend bearbeiten zu können. „Wir möchten die Politik in kleinen Schritten mitnehmen“, kündigte Dellmans an.
„Ist das Handeln der Verwaltung rechtmäßig, effizient, wirtschaftlich? Das sind unsere Aufgaben“, so Wende. Gleichzeitig wolle man Berater sein für den Bürgermeister, die Verwaltung und die Politik. Im Vordergrund stehe dabei nicht die Feststellung einzelner Mängel, sondern die Suche nach den Ursachen für Fehler, „darauf liegt auch mein Fokus in nächster Zeit“, so Wende.
Mit Blick auf den Personalmangel im Rathaus kündigte der Bürgermeister an, die Verwaltung moderner aufstellen zu wollen. „Wir werden ein moderner Arbeitgeber“, so Dellmans. Wie das gelingen soll, wolle man im Januar vorstellen. „Wir müssen offensiv in die Personalakquise gehen“, erklärte der Bürgermeister. Gleichzeitig wolle man eine Qualifizierungsoffensive starten und mit Work-Life-Balance, Homeoffice und Weiterbildungsmöglichkeiten werben.