Leckeres von der Käsestraße

Rund um die Dorenburg drehte sich am Wochenende alles um die würzige Spezialität. Es gab aber auch Köstlichkeiten für Gäste, die gar nicht so gerne Käse essen.

Grefrath. „Eigentlich esse ich gar keinen Käse“, sagt Detlef Kurze und probiert eine Wurstspezialität. Mit dieser Einstellung gehörte der Kempener beim dritten Käse- und Bauernmarkt auf dem Gelände des Niederrheinischen Freilichtmuseums zwar zur einer Minderheit. Trotzdem kam er seiner Frau Gudrun zuliebe gerne mit — und bekam zur Wurstprobe von Bernd Verhoeven noch einen flotten Spruch mit auf den Weg: „Diese Rauchpeitschen dienen zur Züchtigung des Weibes!“ Verhoeven, Biobauer aus Kevelaer, ließ ebenfalls Käse wie die „Alte Hippe“ kosten, die „die Wallfahrt ersetzen“, wie er meint.

„Der Ziegenkäse schmeckt gar nicht streng, sondern sehr lecker“, sagt Gudrun Kurze und kauft direkt ein Stück des schmackhaften Rundlings.

„Die Idee zum Käsemarkt kam uns, weil Grefrath an der Niederrheinischen Käsestraße liegt“, erklärt Museumsmitarbeiterin Ursula Schürmanns, deren Lieblingskäse Ziegenkäse mit Bocks-hornklee ist. Die Käsestraße, eine imaginäre Trasse, verbindet Spezialitäten- und Hofkäsereien miteinander und macht auf regionale Leckerein aufmerksam. Zum Käse- und Bauernmarkt kamen 23 Händler von nah und fern — im Mittelpunkt stand der Genuss an sich.

Eine Augenweide war Ute Halbach von der gleichnamigen Käsemeisterei, die im feschen Dirndl internationale Spezialitäten anbot. „Wir stellen nicht selber her, sondern verfeinern und reifen die verschiedensten Käsesorten“, sagt sie. Dazu gehören korsischer Schafskäse mit einer Hülle aus Fenchelsamen, Thymian und Rosmarin, aber auch Tresta-Käse mit wochenlang eingelegten, ausgepressten Weintrauben — einem Abfallprodukt der Weinherstellung.

„Spezialitäten quer durch Österreich“ gab’s beim „Tiroler unterwegs“, Manfred Hermanns: rauchiger Speck, gewürzter Schinken, Hirsch-Landjäger und Schüttelbrot zur stilechten Käse-Brotzeit. „Sättigend, nährstoffreich und verdauungsfördernd“ ist das Schwarzbrot der Vollkornbrot-Bäckerei Wiefels aus Krefeld laut Sabine Wiefels. Alle Kreationen exportiert der 113 Jahre alte Familienbetrieb aus Fischeln in Dosen bis nach China und Japan — so sind sie ein Jahr haltbar. Das Brot wird, so ist es Tradition, aus Natursauerteig und ohne Hefe hergestellt.

Tipps zum Herbst gab es am Stand des Kempener Teelädchens. Dort war zu erfahren, dass Salbeitee mit Honig bei einer Erkältung hilft. Auch aromatisierter Weißtee ist eine Tasse wert — lecker und wohltuend warm. Geschmackvoll waren auch selbstgemachte Marmeladen, Essige und Liköre.

Für den kleinen Hunger zwischendurch half eine Rast im Dorenburg-Hof, wo es Crêpes, Champignons, Grillwurst sowie kalte und warme Getränke gab — eben für jeden Geschmack das Passende.