Leerstände: Hoffnung für Oedter Läden?
Über 20 Geschäfte werden nicht genutzt. Aber trotzdem gebe es Hoffnung, betonte eine IHK-Expertin in der Mooren-Halle.
Oedt. Die Lage des Oedter Geschäftslebens ist nicht hoffnungslos - auf diesen Nenner lässt sich der Vortrag von Anja Geer bringen. "Ohne Arbeit und Geld geht es aber nicht", bremste die Expertin für Stadtentwicklung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu hohe Erwartungen. Zu Gast war sie am Mittwochabend in der Albert-Mooren-Halle. Sie informierte über Möglichkeiten gegen die zunehmende Verödung von Ortskernen und Innenstädten.
Die Interessengemeinschaft Ortsleben Oedt & Mülhausen hatte zu diesem Termin geladen. Und das Interesse war groß, rund 50 Oedter waren gekommen. "Mehr als wir erwartet haben", so IG-Vorsitzender Wolfgang Steger.
Durch die bevorstehende Schließung des Spar-Marktes, An der Kleinbahn, hat das Thema Laden-Leerstände in Oedt wieder besondere Aktualität erfahren. "Die Kaufkraft geht weg, die Bindungen gehen verloren", formulierte Apotheker Axel Schulte die Sorgen der Händler.
Mit Hilfe einer Befragung hat die IHK die Stärken und Schwächen des Oedter Geschäftslebens analysiert. So konnte Anja Geer den Oedtern konkrete Empfehlungen an die Hand geben. Dazu gehören einfache Maßnahmen, wie die Verschönerung der Hochstraße. "Die Aufenthalts-Qualität muss verbessert werden, zum Beispiel durch Bepflanzung oder durch bessere Beleuchtung", schlug die Expertin vor. Außerdem müssten Leerstände attraktiv gestaltet werden, indem sie zum Beispiel zeitweise als Ausstellungsfläche genutzt werden.
Laut Umfrage vermissen die Oedter Möglichkeiten, um Kinder- und Jugendkleidung, Obst und Gemüse sowie frischen Fisch kaufen zu können. Hier müsse man gezielt nach Anbietern suchen. "Es geht aber nicht allein. Das ist eine Sache der Gemeinschaft", so Geer. Eigentümer, Händler, Dienstleister und Gemeinde müssten zusammenarbeiten.
Als Vertreter der Gemeinde sicherte Egbert von Essen den Oedtern individuelle Hilfe zu: "Oft kommt man an einem Antrag beim Bauamt nicht vorbei. Aber ich will ihnen die Scheu davor nehmen." Bernd Wackertapp von der Volksbank informierte über verschiedene Kredit- und Förderprogramme.