Leiterin der Stadtbibliothek verlässt Kempen
Nach fast zehn Jahren in der Thomasstadt wechselt Ursula Wiltsch zum 1. Oktober nach Moers.
Kempen. Ursula Wiltsch, die Leiterin der Stadtbibliothek, verlässt Kempen. Zum 1. Oktober tritt sie eine neue Stelle als Leiterin in der Stadtbibliothek in Moers an. Für die 51-Jährige ist es eine neue Herausforderung, die im Vergleich zu Kempen dreimal so große Bibliothek mit einem Team von 26 Mitarbeitern und zwei Zweigstellen zu leiten. Ihre drei Kinder seien nun schon größer. Da bot es sich an, noch einmal etwas Neues zu wagen.
Seit fast zehn Jahren hat Ursula Wiltsch, die mit ihrer Familie in Wachtendonk lebt, die Stadtbibliothek geführt und ihr in dieser Zeit ein völlig neues Aussehen gegeben.
Am 1. Januar 2009 war ein Teil der damaligen Kreis- und Stadtbücherei wieder in die Hände der Stadt übergegangen. „In den ersten drei Jahren haben wir den Bestand saniert“, erinnert sich Wiltsch. Die Kreis- und Stadtbibliothek sei vorher sehr wissenschaftlich ausgerichtet und veraltet gewesen. Die Stadt hat Geld investiert, um den Buchbestand zu aktualisieren und für die Bürger attraktiv zu machen. Auch der „Non-Book-Bereich“ mit DVDs und Spielen wurde auf einen neuen Stand gebracht. Neben neuen Medien hat auch neues Mobiliar dazu beigetragen, dass sich die Bücherei zu einem Treffpunkt entwickelt hat, an dem man gerne verweilt. Dort treffen sich verschiedene Generationen.
Dass in den vergangenen Jahren Leseförderprojekte gestartet wurden und ein großes Netzwerk in der Stadt geknüpft wurde, darauf ist Ursula Wiltsch stolz. „Vorher gab es fast keine Kooperationen.“ Heute arbeitet man mit Grund- und weiterführenden Schulen in Kempen zusammen.
Die Einführung der „Onleihe“, bei der man digitale Bücher auf sein Lesegerät, wie E-Reader oder Tablet-Computer, laden kann, sei eine tolle Chance gewesen, das Angebot der Bücherei zu erweitern.
Auch wenn sie sich auf die neue Aufgabe in Moers freut, geht sie mit ein wenig Wehmut, so Ursula Wiltsch, die ihr tolles Team und die netten Kunden in Kempen lobt.
Einige Projekte stehen zurzeit in den Startlöchern. Fast umgesetzt ist bereits die Einrichtung des WLAN-Zugangs für Bibliothekskunden. Da fehlt nur noch das offizielle grüne Licht vom Stadtrat.
Und auch die Einführung der neuen Technik RFID (Radiofrequenz-Identifikation) ist auf einem guten Weg. Mit Hilfe von sogenannten Transpondern in den Medien können diese schneller und einfacher verbucht werden. Das können die Kunden auch selbst machen. Die Bestellung von neuer Ausstattung dafür bereitet Ursula Wiltsch vor. Wenn die Politik zustimmt, kann ihr Nachfolger die Umsetzung im nächsten Jahr angehen. Das Ganze soll Arbeitsprozesse vereinfachen und die Beratungs- und Angebotsqualität der Stadtbibliothek steigern.
In Moers, weiß Ursula Wiltsch zu berichten, ist die RFID-Technik schon eingeführt und soll in Zukunft auch längere Öffnungszeiten ermöglichen — zum Teil wird dann ohne Fachpersonal geöffnet werden. Dass auch in Moers ein Schwerpunkt auf der Leseförderung liegt, freut Wiltsch ebenso wie die Tatsache, dass es eine Artothek gibt, in der man Kunstwerke ausleihen kann.
Die Stadt Kempen hat die Stelle bereits ausgeschrieben. Bis 3. September kann man sich bewerben. Das Angebot findet sich auf der Homepage der Stadt:
www.kempen.de/de/inhalt/ stellenangebote