Projekttage an der Liebfrauenschule in Mülhausen Liebfrauenschule fördert die Begeisterung von Jungforschern
Grefrath · Die Liebfrauenschule in Mülhausen ist Mint-zertifiziert, legt Wert auf die Naturwissenschaften. Klar, dass sich Schülerinnen und Schüler für den Wettbewerb Jugend forscht begeistern.
(ure) Daniel Lückgen konnte es nicht mehr mit ansehen, wie seine jüngere Schwester Probleme mit dem Zerkleinern von Äpfeln hatte. Pfiffig baute der technisch versierte 13-Jährige an einer Anlage, die selbst die härtesten Äpfel im Bruchteil einer Sekunde so zerlegt, dass seine Schwester nur noch zugreifen und genießen muss. Mit seiner „Apfel-Guillotine“, wie die Apparatur des Grefrathers in seiner Klasse 8d der Liebfrauenschule Mülhausen scherzhaft genannt wird, hat Daniel im Vorjahr beim Wettbewerb „Jugend forscht“ einen zweiten Platz im Bewerberfeld der jüngeren Teilnehmer „Schüler experimentieren“ belegt.
Beim Projekttag in der Liebfrauenschule ist der Apfelschneider wieder auf großes Interesse gestoßen. Die Betreuungslehrer Yvonne Rosso und André Kaiser haben den Projekttag im Nachgang der „Jugend forscht“-Preisverleihung vom 28. Februar organisiert. „Neben den vier Beiträgen, die wir eingereicht haben, gibt es viele weitere interessante Ansätze, die wir unseren Schülerinnen und Schülern einmal vorstellen wollen“, sagt Yvonne Rosso. „Als Mint-zertifizierte Schule hat Jugend forscht für uns einen hohen Stellenwert. Die Begeisterung der Jungforscher wollen wir fördern“, erklärt André Kaiser.
Beim Projekttag haben auch zwei Schülergruppen aus Klasse 8 ihren Stand aufgebaut, die dieses Jahr bei der Preisverleihung „Schüler experimentieren“ auf dem Treppchen gestanden haben: André Siemann und Joel Weyers und Johanna Rasche und Maia Schrinner.
„Es macht einfach Spaß, so viele Talente zu entdecken“
„Unser Ziel ist, die Energiequelle Wasserkraft noch besser zu nutzen, als dies momentan möglich ist“, berichtet Joel Weyers. Der 14-jährige Lobbericher hat mit seinem Kumpel André Siemann (15) aus Wachtendonk ein kleines Kraftwerk entwickelt. Von der Anlage war die Jury von Jugend forscht so begeistert, dass Platz drei in der Kategorie Technik heraussprang und das Mülhausen-Duo von den Regionalwettbewerb-Verantwortlichen Thomas Zöllner und Ralf Wimmer auf großer Bühne im Krefelder Seidenweberhaus ausdrücklich gelobt wurde. Die vielen Stunden, die Joel und André in ihre Projektarbeit steckten, haben sich gelohnt. Im kommenden Jahr wollen die Beiden wieder mitmischen bei „Jugend forscht“.
„Wir möchten uns weiter verbessern und bis dahin eine 14-Volt-Stromturbine gebaut haben“, berichtet Joel, dessen differenzierte Präsentation der komplexen Anlage mit dazu beigetragen hat, dass die Arbeit beim Jugend-forscht-Wettbewerb der Unternehmerschaft Niederrhein schließlich auf vorderen Plätzen gelandet ist.
Noch einen Platz besser – also mit Silber – haben Johanna Rasche und Maia Schrinner aus der 8d mit ihrem Projekt „biologisch abbaubare Zahnbürste“ abgeschnitten. „Plastikmüllberge – nicht mehr mit uns“, sagt Johanna Rasche. Aus gehärteter Milch, so biegsam und dennoch stabil wie ein Knochen, hat die 13-jährige Schaephuysenerin mit ihrer gleichaltrigen Freundin aus Aldekerk ein Zahnbürsten-Modell entworfen, das in einem Gipskorsett zu ihrer typischen Form gelangt ist.
„Im nächsten Schritt gehen wir nun daran, umweltfreundliche Bürsten zu entwickeln“, deutet Johanna an, dass die „Jugend forscht“-Erfolgsgeschichte für sie noch nicht zu Ende geschrieben ist.
Den Wettbewerb 2024 im Blick haben auch Melih Yilmaz und Levi Douteil. Die Achtklässler stellen beim Projekttag ihr Wasserstoff-Auto vor. „Über eine integrierte Brennstoffzelle werden Wasserstoff und Sauerstoff voneinander getrennt“, erläutert der 13-jährige Melih aus Grefrath die Idee. „Wir müssen das System aber noch effektiver machen – sprich, dass weniger Energie zum Einsatz kommt, die Elemente voneinander zu trennen“, ergänzt Levi, 14, aus Hinsbeck.
Darüber hinaus bietet der Projekttag ein ganzes Bündel weiterer Experimente, die die Liebfrauenschüler für Jugend forscht ausgetüftelt haben. So geht es um Taschenwärmer, biologisch abbaubare Stoffe als Verpackungsmaterialien, Solarautos und programmierte Transportfahrzeuge. „Es macht einfach Spaß, so viele Talente zu entdecken und zu motivieren“, sagen Yvonne Rosso und André Kaiser.