Mutmaßlicher Serieneinbrecher verhaftet

Die Ermittler werfen ihm rund 80 Straftaten vor, viele davon in Grefrath.

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Grefrath. Die Polizei hat am Mittwoch einen 28-jährigen Lobbericher festgenommen, der besonders in Grefrath für viele Einbrüche und Auto-Aufbrüche verantwortlich sein soll.

Der Mann hat zwei Ladendiebstähle in Nettetal sowie zwei Diebstähle von Sparkästen in Grefrath gestanden. Ebenfalls gab der 28-Jährige sieben Auto-Aufbrüche zu, die er in der Nacht zu Montag in Grefrath begangen hatte. Weitere Tatvorwürfe stritt er ab. Doch laut Ermittlern kommt er für etwa 80 Straftaten infrage, die seit September begangen wurden, darunter weitere Diebstähle, Auto-Aufbrüche, Geschäfts- und Firmeneinbrüche. Diese Taten sollen ihm nun durch weitere Ermittlungen und Spurenauswertung nachgewiesen werden.

Der Verdächtige befindet sich seit Mittwoch in Untersuchungshaft. Die Polizei hatte den Lobbericher schon länger im Visier. Der offenbar spiel- und drogensüchtige Mann dürfte die Straftaten zur Finanzierung seiner Süchte und seines Lebensunterhalts begangen haben, vermutet die Polizei.

In den vergangenen Wochen war es in Grefrath zu einem Anstieg von Geschäfts-, Gaststätten- und Firmeneinbrüchen sowie Diebstählen aus Fahrzeugen gekommen (die WZ berichtete). Die Straftaten, bei denen es meist einen hohen Sachschaden, aber eine relativ geringe Ausbeute gab, trugen nicht die Handschrift professioneller Einbrecher, sondern von Gelegenheits- oder Beschaffungstätern, so die Polizei.

Die Kripo Kempen hatte den 28-Jährigen bereits zu Beginn der Serie als Tatverdächtigen identifiziert, zu einem Teil der ihm vorgeworfenen Straftaten hatte er schon ein Geständnis abgelegt. Da aber keine Haftgründe vorlagen, wurde kein Haftbefehl erlassen. Er blieb jedoch im Fokus der Polizei, und die Straftaten, die seine Handschrift trugen und bei denen er teilweise beobachtet wurde, setzten sich fort.

Am Dienstag gegen 4 Uhr wurde der Lobbericher dann festgenommen, denn wegen früherer Straftaten lag mittlerweile ein Haftbefehl vor. Zunächst leugnete er die ihm vorgehaltenen Straftaten und legte ein Alibi vor, das sich später als falsch erwies. Im Laufe des Tages legte er dann ein Teilgeständnis zu den jüngsten Taten vom Wochenende ab.

Die Ermittler gehen davon aus, dass er die Straftaten nicht immer alleine begangen hat. „Trotz dieser Festnahme sollten sich die Grefrather daher nunmehr nicht vollkommen beruhigt zurücklehnen, sondern weiterhin wachsam sein“, so Polizeisprecherin Antje Heymanns. „Nicht nur die noch nicht identifizierten Mittäter, sondern auch die stets aktiven überregionalen Einbrecherbanden erfordern aktives Hinsehen der Bevölkerung.“ Red