Nur 118 Augenblicke für die Jury

Bei der dritten Auflage gab es viel weniger Einsendungen als vor zwei Jahren.

Kempen. Einsendeschluss: Die Teilnehmer des dritten Kempener Literaturwettbewerbs stehen fest. 118 „Augenblicke“ wandern in den kommenden Wochen über den Schreibtisch von Hans-Jürgen van der Gieth und anderen Jury-Mitgliedern des diesjährigen Kempener Literaturwettbewerbs. Zum dritten Mal haben die Stadt und van der Gieths Buch Verlag Kempen (BVK) zum offenen Literaturwettbewerb aufgerufen — zum ersten Mal unter einem Motto: „Augenblicke“.

Beim letzten Wettbewerb hatte die Jury mit 300 Einsendungen mehr zu tun. „Das liegt sicher auch daran, dass wir ein Thema vorgegebenen haben“, erklärt van der Gieth. Obwohl „Augenblicke“ sehr weit gefächert sei, hätten sich einige abgeschreckt gefühlt und möglicherweise Angst, das Thema zu verfehlen, so der Verleger. Er habe dazu einige Anrufe bekommen. „Mit einer Vorgabe wird die Vergleichbarkeit der Texte einfacher.“

Die Vorgabe eines Thema ist für van der Gieth aber nicht die einzige Erklärung für die geringere Teilnehmerzahl: Einen weiteren Grund sieht er in den strengeren Formalitäten. Im Gegensatz zu den letzten Wettbewerben akzeptiert die Jury keine handgeschriebenen Texte — nur am Computer oder auf der Schreibmaschine getippte Manuskripte werden berücksichtigt, die außerdem noch in elektronischer Form vorliegen. „Das ist vielleicht für manch einen eine Hürde. Das müssen wir für das nächste Mal überdenken“, räumt der Verleger ein.

„Dazu kommt noch, dass wir mit der Ankündigung spät dran waren“, sagt van der Gieth. So konnte der Aufruf nicht weit gestreut werden. Und: In diesem Jahr sind es nur fünf Kategorien. „Zwei fallen weg.“ So sind in diesem Jahr keine Dramen vorgesehen. Teilnehmen durften dieses Mal keine Grundschüler. „Für die kleinen will die Stadtbibliothek ein eigenes Programm auf die Beine stellen“, sagt van der Gieth.

Unter den Teilnehmern sind auch dieses Mal überwiegend Erwachsene. Etwa 40 Prozent aller Einsendungen entfallen auf die Kategorie „Prosa Erwachsene“ und 25 Prozent auf die Kategorie „Lyrik Erwachsene“.