Baut das HPZ eine Halle?

Der Pegel steigt, im Keller ist es feucht. Um weiterhin Sport anbieten zu können, will das Heilpädagogische Zentrum den Neubau.

Vinkrath. Der Fußboden hat sich angehoben, Einrichtungsgegenstände sind verschimmelt — im Keller der Behindertenwerkstatt des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) gibt es Probleme mit gestiegenem Grundwasser. Die Folge: Der Gymnastikraum kann nicht mehr genutzt werden.

Deshalb weicht das HPZ seit Anfang des Jahres für das Sportangebot auf umliegende Turnhallen aus. Mit dem Bus müssen die Bewohner dorthin gebracht werden. Mit dem Bau einer eigenen Gymnastikhalle soll das Problem gelöst werden — doch das ist nicht so einfach.

„Wir wissen nicht, woran der Anstieg des Grundwassers liegt. Aber wir müssen reagieren“, sagt Michael Weber, Geschäftsführer des HPZ. Das Problem sei bekannt und gebe es alle vier bis fünf Jahre, so Weber. Doch so lange anhaltend wie derzeit sei es noch nie gewesen. Deshalb soll nun eine eigene Gymnastikhalle her: 112 Quadratmeter groß, dazu ein 35 Quadratmeter großer Geräteraum. „Wir wollen das Sportangebot weiterführen, nicht einschränken“, sagt Weber.

Preiswert ist dieses Vorhaben nicht: Weber spricht von einem „noch sechsstelligen Betrag“, den der Bau verschlingt. Außerdem stellt sich die Platzfrage — das Gelände des HPZ ist zu klein, der direkte Nachbar verkauft seine Grünfläche nicht. Das ans HPZ angrenzende Areal gehört der Gemeinde Grefrath, steht unter Landschaftsschutz und bietet keine überbaubare Fläche. „Die Bauvoranfrage beim Kreis Viersen läuft“, sagt Michael Räppel, der Leiter des Grefrather Baumates.

Am 12. Juli stimmt der HPZ-Beirat über eine Genehmigung des Bauvorhabens ab. Bis Ende Juli ist die Bauvoranfrage voraussichtlich bearbeitet. Dann müsste das HPZ das Grundstück kaufen und den Bauantrag stellen. „Wir denken, dass wir das noch in diesem Jahr auf den Weg bringen“, sagt Michael Weber. Baubeginn soll noch 2011 sein.

Ähnliche Probleme hatte die Behinderten-Einrichtung bereits in ihren Verwaltungsgebäuden am Hochbend in Tönisvorst: In die tieferliegenden Gebäudeteile drang Feuchtigkeit ein. Der Einsatz von Pumpen brachte nur mäßigen Erfolg, eine holländische Spezialfirma setzte die vorhandenen Brunnen tiefer. Auch eigens engagierte Wissenschaftler scheiterten an der Beantwortung der Frage, wie das Problem zu lösen sei.

Für Michael Weber ist klar: „Der derzeitige Zustand in Vink-rath kann und soll nicht von Dauer sein.“ Dafür muss das HPZ investieren.