LvD: Neuer Leiter Waerder will mutig sein
Rund ein Jahr, nachdem Rainer Helfenbein in den Ruhestand gegangen ist, wurde am Mittwoch sein Nachfolger vorgestellt.
Kempen. Benedikt Waerder steht als neuer Leiter des Luise-von-Duesberg-Gymasiums (LvD) vor der Herausforderung, sich den dringendsten Bedürfnissen der Schüler zu widmen.
Wo es aus deren Sicht hakt, wurde bei einer Fragerunde auf dem Schulhof deutlich: „Neue Toiletten“, riefen viele Schüler dazwischen, als Waerder gefragt wurde, was er verändern möchte. „Daran, an den Klassenräumen und am Lehrerzimmer müssen wir arbeiten, aber das ist eine Kostenfrage und wird eine Weile dauern.“
Der neue Rektor stand auf einer Bühne und stellte sich der Neugier seiner Schüler. „Was würden Sie im Fernsehen schauen und was nicht“, wollte ein Schüler wissen. „Bei den Simpsons würde ich auf den Ausschalter drücken, Sport würde ich gucken.“
Waerder berichtete außerdem von seiner Leidenschaft für den FC Bayern München, was bei den meisten Schülern auf wenig Begeisterung stieß, und vom Familien-Kaninchen mit dem Namen „Frau Erwin“.
Neben einem selbstgebastelten, symbolischen Schlüssel überreichten ihm die Schüler danach eine Erste-Hilfe-Box mit Ohropax, einer Entspannungs-CD und einer Brille „für einen besseren Durchblick“.
Anschließend gab es einen Festakt in der Aula, bei dem Waerder offiziell vorgestellt und begrüßt wurde. „Die Ernennung eines neuen Schulleiters hat länger gedauert, als wir alle dachten“, sagte Regierungsschuldirektor Martin Schneider.
Er erinnerte daran, dass der erste Kandidat für den Posten abgelehnt wurde. Die LvD-Schulkonferenz hatte sich im Dezember 2010 gegen die Bewerbung des Konrektors und bisherigen kommissarischen Leiters Winfried Spanaus ausgesprochen.
Dessen Name wurde im Verlauf der Feier nicht einmal erwähnt. „Wir hätten uns gegen die Schulkonferenz durchsetzen können“, erklärte Schneider. Doch man habe sich dagegen entschieden, weil es wichtig sei, dass der Rektor von allen getragen wird. Für Waerder habe es bei der Wahl eine breite Mehrheit gegeben.
Bürgermeister Volker Rübo (CDU) bemühte in seiner Rede das Bild eines Schiffs mit dem namen „Luise“, das nun einen „neuen Steuermann an Bord“ hat: „Die Luise ist eine Diva, die sich nicht gerne aufhalten lässt.“
Jede Kursänderung in Zukunft werde zu erklären sein. Rübo rief Waerder dazu auf, sich in die Ortsgemeinschaft der „selbstbewussten Kempener“ einzubringen und schenkte ihm Eintrittskarten für die Kulturszene und das Schwimmbad aqua-sol.
Waerder bedankte sich für den Vertrauensvorschuss der Kollegen und Eltern. „Für die Zukunft werden mutige Entscheidungen nötig sein“, betonte er. Er erklärte zudem, dass er künftig alle an einer Entscheidung Beteiligten frühzeitig einbeziehen möchte.
Man dürfe als Lehrer nicht ständig jeder „didaktischen Mode“ folgen und müsse die Jugendlichen angemessen auf das Leben vorbereiten. Waerder sagte den Schülern: „Ich möchte, dass ihr die Zeit hier gerne erlebt und später vermissen werdet. Das ist mir das wichtigste Ziel.“