Bis weit nach Mitternacht und zudem an Wochenenden sind sie in Grün-Anlagen, auf Spielplätzen und zentralen städtischen Plätzen unterwegs, um für Ordnung zu sorgen und das Sicherheits-Gefühl der Bürger zu verbessern.

Seit Anfang Mai unterstützen die beiden den Ordnungsdienst. Sie achten auf Sachbeschädigung, die Anleinpflicht von Hunden und sprechen Bußgelder aus. Ihre häufigste Aufgabe bislang: Jugendliche vom Rauchen und Alkohol trinken abhalten.

"Bis jetzt gab es keine Widerrede", blickt Murat Sinç auf die ersten vier Wochen zurück. "Auch von vielen Erwachsenen gab es bislang ausschließlich positive Resonanz."

Der 31-Jährige ist in Dülken aufgewachsen und wohnt in Kaldenkirchen. Nach dem Besuch von Haupt- und Berufsschule arbeitete der junge Familienvater, der in der Türkei geboren wurde, in der Gastronomie - als Koch und im Service.

Seit 2006 war er arbeitslos und besuchte - wie auch Michèl Musebrink - Schulungen im Bereich Sicherheit.

Der 30-jährige Dülkener besuchte die Gesamtschule, machte eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker. Er arbeitete mehrere Jahre in diesem Beruf und als Fahrer, ehe er sich krankheitsbedingt neu orientieren musste. Seitdem arbeitet der passionierte Kampfsportler in der Sicherheitsbranche.

Für ihren neuen Job wurden die beiden Ordnungshelfer in Kommunikation geschult und bekamen ein spezielles Deeskalations-Training. "Außerdem wurde uns beigebracht, wo unsere Grenzen liegen", sagt Murat Sinç.

Sie dürfen beispielsweise Menschen nicht festhalten. Und in schwierigen Fällen muss die Unterstützung der Polizei angefordert werden.

Zu erkennen sind sie an ihrer speziellen Kleidung: Neben schwarzen Schuhen und einer dunkelblauen Jeans tragen sie ein hellblaues Hemd und eine dunkelblaue Jacke - die Aufschrift "Ordnungsamt" fehlt zwar noch, mit ihrem Ausweis sind sie dennoch zu erkennen.

Was ebenfalls wichtig ist: Die beiden sind immer gemeinsam unterwegs. Dabei scheint es, als habe die Stadt die optimale Kombination gefunden. Murat Sinç und Michèl Musebrink sind befreundet, kennen sich seit ihrer Jugend - "unter anderem aus der Disko", verraten sie.

Und auch sonst scheint es zu passen: Musebrink beherrscht mehrere Kampfsportarten, Sinç spricht neben türkisch und deutsch auch arabisch, kurdisch, englisch und italienisch. Da scheinen die Aufgabenbereiche doch vorprogrammiert, oder? Beide lachen und beteuern, dass sie Probleme ausschließlich mit Worten lösen.