Partnerstadt Frévent: Zwei Fahnen, eine Freundschaft

Seit 50 Jahren besteht enger Kontakt zwischen der Gemeinde Grefrath und der französischen Stadt Frévent. Mitte Mai wird das Jubiläum mit den Partnern gefeiert.

Foto: Kurt Lübke

Grefrath. Vor 50 Jahren unterschrieb der damalige Grefrather Bürgermeister Willy Lommetz die Freundschaftsurkunde mit der nordfranzösischen Stadt Frévent. Ein halbes Jahrhundert später ist sein Sohn Bürgermeister. Und das goldene Jubiläum wird nun groß gefeiert. Der Kontakt zwischen Grefrath und Frévent entstand über den früheren deutschen Stadtkommandant von Frévent, dessen Sohn bei der Kreisverwaltung Kempen beschäftigt war.

Der heutige Bürgermeister Manfred Lommetz war in den Anfangsjahren beim Jugendaustausch dabei. Damals besuchte man sich noch drei Wochen lang und schlief in dieser Zeit in den Schulen, die eigens dafür mit Betten ausgestattet wurden. Rund 20 bis 30 Jugendliche nahmen jedes Jahr an Fahrten teil — noch bis Anfang der 70er Jahre. „Es hat viel Spaß gemacht“, erinnert sich Lommetz.

Seither hat sich die Partnerschaft immer wieder gewandelt. Es gab regen Austausch zwischen Vereinen aus den beiden Kommunen. Zwischenzeitig organisierten die Schulen die Treffen zwischen jungen Deutschen und Franzosen. Der frühere Rektor Hans Fenten hatte die Freundschaft auch an der Grefrather Grundschule verankert. Mittlerweile hat sich das Pfingstwochenende als Termin etabliert.

„Diese 50 Jahre Partnerschaft haben, wie die vielen anderen Städtepartnerschaften, maßgeblich zum guten Miteinander von Deutschen und Franzosen beigetragen“, so Bürgermeister Manfred Lommetz. Dass man dieses Ziel erreicht habe, sei ein guter Anlass an diese Zeit zu erinnern. Am diesjährigen Pfingstwochenende Mitte Mai kommt eine Delegation auf Frévent nach Grefrath und es wird gemeinsam gefeiert. Auch aus der zweiten Partnerstadt Gerbstedt in Sachsen-Anhalt werden Vertreter dabei sein.

Viele Grefrather Vereine haben schon zugesagt, dass sie sich beteiligen. Lange bitten musste der Vorsitzende des Vereins der Freunde von Frévent und Gerbstedt, Max Titulaer, darum nicht. Einige seien sogar auf ihn zugekommen. Die Trommlercorps und Musikverein, verschiedene Chöre, Schützen und viele andere engagieren sich.

Geplant ist die Ankunft der Gäste für Samstagmittag, 14. Mai. Um 18 Uhr wird es einen Zapfenstreich geben, zu dem der Marktplatz mit deutschen und französischen Fahnen geschmückt werden wird. Abends folgt ein offizieller Empfang und anschließend ein gemeinsames Abendessen und Tanz in der Albert-Mooren-Halle.

Am Pfingstsonntag gibt es eine Messe in St. Laurentius, die teilweise in deutscher und französischer Sprache gehalten wird. Für Sonntagmittag ist ein Bürgertreff auf dem Marktplatz geplant. Anschließend gibt es noch eine Kaffeetafel im Cyriakushaus sowie eine Kirchenführung mit Orgelspiel von Johannes Herrig.

Dorothee Borsbach, die zusammen mit ihrem Mann Bernhard zum Organisationsteam gehört, steckt schon mitten in den Vorbereitungen. Ihre Kirchenführung hat sie auch in französischer Sprache parat. Montagmittag gibt es noch ein Treffen an der Burg Uda, bevor die Gäste wieder ihre Heimreise antreten.

Bereits im vergangenen Jahr hatten die Gastgeber in Frankreich ein großes Fest zu Ehren des Jubiläums gegeben. „Es war ein wunderschönes Programm mit einem Feuerwerk und vielem mehr“, erinnert sich Georg Pauls, der zweite Vorsitzende des Vereins der Freunde von Frévent und Gerbstedt.

Da will sich die Gemeinde Grefrath nun nicht lumpen lassen. Bürgermeister Manfred Lommetz hofft, dass viele Bürger die Feierlichkeiten unterstützen. So könnten zum Beispiel die Auslagen der Geschäfte in der Gemeinde französisch dekoriert werden.

27 Gäste, darunter sind auch sieben junge Vertreter des Jugendparlaments von Frévent, haben sich bereits angemeldet. Sie alle kommen für das Wochenende bei Gast-Familien unter.