Politiker müssen Druck machen

Beim Blick auf den Stundenlohn von Tagespflegekräften kommen Grünen-Politikerin Monika Schütz-Madré die Tränen. Okay. Und jetzt? Das hilft den Tagesmüttern und -vätern aber nicht weiter. Sie warten dringend auf eine Anhebung des Lohns für ihre anspruchsvolle Arbeit.

Ein Kommentar von Tobias Klingen.

Ein Kommentar von Tobias Klingen.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Deshalb ist die Politik jetzt gefragt. Es nützt nichts, in den Ausschuss- und Ratssitungen zu erklären, dass drei beziehungsweise 4,20 Euro pro Stunde zu wenig sind. Vielmehr müssen die Politiker aller Fraktionen ihren Worten Taten folgen lassen: Sie müssen Druck auf die Verwaltung ausüben. Anträge, vielleicht fraktionsübergreifend, können da ein Schritt in die richtige Richtung sein. Fernab vom Wahlkampf müssen die Kempener Kommunalpolitiker bei diesem Thema an einem Strang ziehen. Der so oft strapazierte Kempener Konsens würde an dieser Stelle Sinn ergeben.

Es darf nämlich nicht sein, dass die Tagespflege ein Ehrenamt mit einem kleinen Zubrot bleibt. Dafür ist die Aufgabe der Kinderbetreuung in unserer Gesellschaft zu wichtig. Die Zahlen der vergangenen Jahre belegen, dass der Bedarf enorm ist. So vorbildlich die Stadt Kempen im Bereich der Kitas handelt — in der Tagespflege gibt es erheblichen Nachholbedarf.