Kempen investiert in Kita-Personal

Für 315 000 Euro werden zusätzliche Stellen geschaffen. Bei der Tagespflege steht die Verwaltung aber vor Problemen.

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Kempen. Die Stadt Kempen möchte das Angebot im Bereich der Kindertagesstätten weiter verbessern. Im Jugendhilfeausschuss präsentierte Jugendamtsleiterin Heike Badberg die Planung für das Kindergartenjahr 2014/15. Demnach plant die Verwaltung in den 17 Einrichtungen — neun davon sind in städtischer Trägerschaft — mit 1092 Kindergartenplätzen.

„In diesem Rahmen bieten wir 250 Plätze für Kinder unter drei Jahren an“, so Badberg. Dies seien 16 Plätze mehr als in der ursprünglichen Planung von 2008 vorgesehen waren. Damit könne die Stadt eine U-3-Versorgung von etwa 40 Prozent aufweisen. Vom Gesetzgeber wurde in diesem Bereich eine Versorgungsquote von 35 Prozent verlangt. Damit gehöre Kempen zu den wenigen Kommunen, die „die Quote mehr als erfüllt“. Dafür bekamen Badberg und Dezernent Michael Klee Lob von den Ausschussmitgliedern.

Die gute Versorgung mit Kita-Plätzen hat aber auch ihren Preis. In der Vergangenheit hat die Stadt im Personalbereich unter anderem mit sogenannten „Springerstellen“ gearbeitet, um ausreichend Fachkräfte in den Kitas zu haben. Dies soll sich jetzt ändern. Das Jugendamt möchte die Zahl der Fachkraftstellen dauerhaft auf 73,53 erhöhen. Das entspricht einem Plus von 8,83 Stellen. Auch bei den Hauswirtschaftsstellen soll aufgestockt werden — plus 2,05 auf 6,51. Im Gegenzug wird bei den sogenannten Ergänzungskraftstellen abgebaut: minus 3,62 auf 7,6. Unterm Strich wird die Stadt beim Personal tiefer in die Tasche greifen. Im Haushalt 2014 sind etwa 315 000 Euro mehr eingeplant als im Vorjahr. Dafür gab es vom Ausschuss ein einstimmiges Ja.

Probleme sieht das Jugendamt im Bereich der Kindertagespflege. Dort sind für das kommende Jahr 63 Plätze eingeplant. Diese Zahl könne aber nur gehalten werden, wenn alle Zweijährigen in Kindertageseinrichtungen betreut werden. Tatsächlich lagen Zahlen in der Tagespflege in den vergangenen beiden Jahren deutlich höher als geplant: 108 in 2012 und 122 in 2013. Dieses Missverhältnis mache eine optimale Betreuung schwierig. „Das ist logisch, wenn eine Tagesmutter fünf Kinder in der Betreuung hat“, so die Amtsleiterin.

Laut Badberg gibt es zu wenige Kräfte, die in der Tagespflege arbeiten möchten. „Es ist dringend erforderlich, die Aufgabe in der Öffentlichkeit attraktiver zu machen“, so Badberg. Versuche, darauf aufmerksam zu machen, seien bislang gescheitert. Für sechs Kräfte, die 2013 ihre Tätigkeit für das Jugendamt beendet haben, konnten nur vier neue Personen gefunden werden.

Attraktiver machen heißt wohl in erster Linie, dass Tagesmütter- und väter mehr verdienen müssen (siehe Kasten). Diese Ansicht vertrat im Ausschuss Monika Schütz-Madré (Grüne): „Wenn man diese Löhne sieht, kommen einem die Tränen.“