Praktische Erfahrung für Schüler
Achtklässler erhalten Einblicke in die Arbeitswelt.
Kempen. Entdecken, ausprobieren, kennenlernen: Die „Job-Safari“ der Bildungszentren des Baugewerbes (BZB) bietet Schülern die Möglichkeit, einen Einblick in die berufliche Praxis zu erhalten. Erstmals beteiligt sich nun auch die Erich Kästner Realschule Kempen an dem Projekt. BZB-Geschäftsführer Thomas Murauer und Schulleiter Uwe Hötter unterzeichneten am Mittwoch den Kooperationsvertrag.
„Es geht darum, eigene Stärken und Schwächen herauszufinden, aber auch in die Praxis hereinzuschnuppern“, sagt Murauer: „Schüler sollen verschiedene Berufsbilder kennenlernen, um sich bewusst für, aber auch gegen sie zu entscheiden.“
Alle 165 Schüler der achten Jahrgangsstufe der Realschule sind bei der „Job-Safari“ dabei. „Die Teilnahme ist Pflicht. Das Projekt ist ja Teil des Unterrichts. Zudem fügt es sich auch sehr gut in unser Berufswahlkonzept ein“, sagt Hötter.
Derzeit laufen die sogenannten Potenzialanalysen, anhand derer die Schüler ihre Neigungen, Fähigkeiten und Stärken kennenlernen. Danach werden in einem Beratungsgespräch für jeden drei Berufsfelder ausgewählt. Ende Januar oder Anfang Februar 2013 geben dann geschulte Ausbilder den Schülern praxisbezogen Einblicke in die Berufswelt — zwei Wochen lang, insgesamt 80 Stunden, in allen drei zuvor ermittelten Berufsfeldern.
Diese umfassen nicht nur den Bereich des Baugewerbes. Neben Ausbildungsberufen in den Kategorien Handwerk, Technik und Produktion gehören ebensolche aus den Bereichen Dienstleistung, Kosmetik und Körperpflege, Hotel- und Gaststättengewerbe, Wirtschaft und Soziales sowie Gesundheit und Erziehung dazu.
Nur etwa 20 Prozent der Schüler gehen laut Hötter nach dem Realschulabschluss in die Ausbildung. „Auch aus Unkenntnis und Unsicherheit.“ Dem will man entgegenwirken. „Praxiserfahrung verhindert später Fehleinschätzungen bei der Berufswahl“, sagt Projektleiter Stefan Dierkhüse von der Erich Kästner Realschule. „Die Abbruchquote bei Azubis, die bei der Job-Safari mitgemacht haben, liegt deutlich unter dem Schnitt“, sagt Murauer.