Projekttag: Interesse für Europa wecken

Der Europa-Abgeordnete Karl-Heinz Florenz stellt sich den Fragen von Thomaeern.

Kempen. "Eins habe ich gelernt: Auch Mütter mit nicht-deutschem Pass haben intelligente Kinder", stellte der Europa-Abgeordnete für den Niederrhein, Karl-Heinz Florenz (CDU), fest. Im Rahmen des EU-Projekttages hielt der Landwirt gestern am Thomaeum einen Vortrag über die Europäische Union mit anschließender Diskussion.

Thema des Projektes war der Lissabon-Vertrag, der die EU demokratischer machen soll. Die 110 Schüler der elften und zehn Abiturienten zeigten auch großes Interesse für die Finanzkrise. So antwortete Florenz auf die Frage, wie diese sich auf die EU auswirkt: "Wir dürfen die finanzielle Krise nicht unterschätzen. Die Regierung muss einsehen, dass es um ihre Steuergelder geht."

Anders sah es beim Thema Klimawandel aus. Der Europa-Mann appellierte an die Schüler, selbst etwas zu tun. "Die Bürger müssen mithelfen. Durch Isolierungen und moderne Technik können sie dabei ihre Kosten um die Hälfte verringern", erklärte er und führte als Beispiel den Umbau seines Eigenheims auf.

Es gab aber auch Fragen wie "Kurbeln die ganzen Umweltmaßnahmen die Wirtschaft an?" oder "Bleiben die Einnahmen in Deutschland?" Die Antwort: "Es gibt keine Sorge, dass wir zu wenig von dem Geld, das Deutschland investiert hat, wiederbekommen."

Nach einem kleinen Einblick in seinen Arbeitsalltag und die damit verbundenen Fahrten kam die Frage auf, ob er nicht ein schlechtes Gewissen der Umwelt gegenüber habe. Dies beantwortete Florenz mit einem klaren Nein. Er habe im Jahr "große Einsparungen" und verwies auf seine Homepage.

Schon seit 20 Jahren besucht Florenz mindestens einmal im Monat eine Schule und hält Vorträge über Klimawandel, Friedenspolitik oder Wirtschaft. Dabei hat er eine ganz eigene Motivation: "Europa braucht Deutschland nicht mehr, um Flughäfen oder ähnliches zu bauen." Deshalb sei es wichtig, eine gute Ausbildung zu haben, um im europäischen Vergleich mithalten zu können.

Die Schüler zogen ein positives Resumee der Veranstaltung. "Ich hatte nicht so viel Wissen über die EU und habe auf jeden Fall etwas dazugelernt", sagte der 17-jährige Schüler Ali.

Etwas kritischer war Alexandra (16): "Man konnte einiges mitnehmen, aber die Massen an Informationen kann ich nicht behalten." Trotzdem sagte auch sie: "Mir hat es gut gefallen."

Ähnlich sieht es die 16-jährige Christine: "Es hat mir gut gefallen, aber viel mitgenommen habe ich nicht."