Kempen Radrennen: Neue Strecke in Sicht

Die Veranstalter von „Rund um die Burg“ haben den Plan, quer durch die Altstadt statt ausschließlich über den Ring zu fahren.

Kempen. Ein Kempener Klassiker steht vor tiefgreifenden Veränderungen: Die Organisatoren des Radrennens „Rund um die Burg“ planen für die 58. Auflage im Herbst eine Veränderung der Streckenführung. Diskutiert wird derzeit darüber, ob das Rennen künftig quer durch die Altstadt führen soll. Seit Jahrzehnten sind die Radfahrer am ersten Sonntag im Oktober ausschließlich auf dem 2,1 Kilometer langen Altstadtring unterwegs.

Foto: Friedhelm Reimann

Stadtsprecher Christoph Dellmans bestätigte, dass die Vorstände von Radsportclub (RSC) und Verkehrsverein Gespräche mit Vertretern von Verwaltung und Polizei geführt haben. „Es gibt Überlegungen für eine andere Streckenführung. Es ist aber noch nichts entschieden“, so Dellmans, der keine weiteren Details nennen wollte.

Nach WZ-Informationen sehen die neuen Pläne der Organisatoren vor, dass das Rennen weiterhin auf dem Ring am Kuhtor gestartet werden soll. Nach wenigen Metern soll es dann aber nach links auf die Wambrechiesstraße gehen. Dann geht es über Orsay- und Burgstraße vorbei am Klosterhof auf die Thomasstraße. Und von dort wieder auf den Burgring. In der Kurve wird die kurkölnische Festung links liegengelassen. Dann geht es über den Ring wieder zurück zum Start/Ziel-Bereich am Kuhtor.

RSC-Vorsitzende Anne Claaßen denkt gemeinsam mit den Sponsoren des Spektakels schon seit vielen Jahren über eine andere Streckenführung nach. Insbesondere die Geldgeber haben ein Interesse daran, mehr Besucher an die Strecke zu locken. Bislang ist es so, dass sich im Start/Ziel-Bereich viele Leute aufhalten. Entlang des Altstadtrings hält sich das Interesse aber arg in Grenzen.

Aus dem Umfeld der Organisatoren erfuhr die WZ gestern, dass zwischen Stadt und Radsportclub grundsätzlich Einigkeit über die neue Streckenführung herrscht. Aus sportlicher Sicht ist die neue Strecke demnach für einen Rennen geeignet. Allerdings sei der neue Rundkurs wesentlich anstrengender und nicht mehr in erster Linie für Sprinter geeignet. Bislang gilt „Rund um die Burg“ unter den Fahrern als „schnellstes Straßenrennen Deutschlands“.

Dieses Image wollen die beteiligten Vereine und Sponsoren sowie die Stadt nun offenbar zugunsten eines attraktiveren Rennverlaufs für die Zuschauer aufgeben. Nach Angaben von Stadtsprecher Dellmans ist aber noch offen, wann eine Entscheidung fällt.

Bevor eine solche getroffen werden kann, müssen noch einige Sicherheitsfragen geklärt werden. Zum Beispiel müssen nach Informationen der WZ innerhalb der Altstadt deutlich mehr Absperrgitter zwischen Strecke und Zuschauerbereich aufgebaut werden als entlang des Rings. Und das würde auch mehr Kosten verursachen als beim bisherigen Streckenverlauf. Über diese und andere Fragen müssen Stadt, Sponsoren und der RSC als Veranstalter nun noch sprechen. Anne Claaßen, die Vorsitzende des Radsportclubs, war am Montag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.