Schnee, Wortgefechte und Comedy
Der Niers-Flüsterer hat den Politikern „aufs Maul“ geschaut. Und es geht um Platt und Haltestellen.
Grefrath. Manchmal geht es recht flapsig bis bissig in den Ausschüssen zu. Verbal besonders munter war es im jüngsten Haupt- und Finanzausschuss. Bürgermeister Manfred Lommetz begrüßte Werner Mülders (FDP) ganz persönlich und leicht lästerlich, als dieser während der Sitzungseröffnung des Bürgermeisters minimal verspätet eintraf. „Bin ich gewöhnt“, meinte Mülders. Um sich dann kurze Zeit grinsend zu beschweren, warum Dietmar Maus (CDU) ungeschoren davon kommt, obwohl dieser noch später erschienen ist. Mülders bekam es im Laufe der Sitzung noch einmal ab. Als Jochen Monhof (SPD) ihm in Zuge der Diskussion über Abwassergebühren (die WZ berichtete) an den Kopf warf, „er sollte wenigstens ein gewisses Maß an Grundwissen haben“. Mülders: „Ich bekenne mich schuldig, ich weiß nix.“
Bei der Diskussion, wie künftig mit Friedhofsgebühren umgegangen werden soll, hat Bürgermeister Manfred Lommetz (parteilos) im Haupt- und Finanzausschuss signalisiert, dass er sich bei der Abstimmung enthalten würde. Dafür wurde er von Dietmar Maus (CDU) gerügt: „Ich gehe hier davon aus, dass, wenn die Verwaltung eine Vorlage vorlegt, deren Chef dahinter steht.“ Lommetz konterte: „Die Vorlagen gehen in den Ausschuss zur Beratung. Ich behalte mir vor, im Zuge der Beratungen meine Meinung zu ändern. Ich bin nicht starrsinnig.“
Dass in einem Ausschuss etwas, das vielleicht lustig sein soll, eher geschmacklos rüberkommt, konnte der Flüsterer ebenfalls im Haupt- und Finanzausschuss erleben. Wie bereits in der WZ berichtet, stand die Erhöhung der Friedhofsgebühren an. Im Zuge der Diskussion hatte Bernd Bedronka (SPD) angemahnt, eine Lösung für die Zukunft zu finden. Und als Beispiel für die Dringlichkeit eines langfristiges Konzepts nennt er: „Wenn Bürgermeister Lommetz, sagen wir mal in 15 Jahren tot ist, dann könnte eine Beerdigung sehr teuer sein.“ Bedronka konnte im Laufe des Disputs nicht widerstehen, dieses Beispiel noch einmal heranzuziehen. Dieses Mal gab es zumindest bei einigen Politikern Kopf schütteln.
Dass es aber auch lustig geht, bewies Bürgermeister Manfred Lommetz. Der den ehemaligen Grünen-Fraktionsvorsitzenden, Jens Ernesti, in den Reihen der Verwaltung begrüßte. „Und damit Ihnen der Abschied von den Grünen nicht so schwer fällt, haben wir Sie neben die Tanne gesetzt“, scherzte Lommetz. Ernesti ist seit Oktober Wirtschaftsförderer bei der Gemeinde.
„Kimpen, wo ist denn die Bushaltestelle?“, fragte Bernd Bedronka (SPD) im Haupt- und Finanzausschuss. Und nicht nur er machte ein fragendes Gesicht. Ordnungsamtsleiter Norbert Franken aber auch Wilma Hübecker (CDU) konnten den Unwissenden auf die Sprünge helfen: „Die liegt kurz vor der Haltestelle Schlibeck.“ Auch die Haltestelle Auffeld II konnte nicht von allen verortet werden, wie es im Beamtendeutsch gerne heißt. „Die liegt auf dem Weg nach Süchteln, kurz vor dem Abknick nach Vorst“, klärte Franken auf. Auf die Haltestellen gestoßen waren die Politiker im Zuge der Informationen über die Nahverkehrsplanung und hierbei über die Prioritätenliste, welche Haltestelle behindertengerecht ausgebaut werden sollen. Die beiden genannten befinden sich am Ende der Liste.
Die Dorenburgpost, das Nachrichtenblatt des Museumsvereins Dorenburg, erschien erstmals auf acht Seiten — doppelt so viele wie bisher. Das neue Format bietet jede Menge Platz für Informationen rund um das Niederrheinische Freilichtmuseum. Die druckfrischen Exemplare werden im Museum und an den verschiedenen Auslagestellen in Grefrath zur Mitnahme angeboten. Seit 2014 berichtet der Museumsverein in der Postille jährlich von Neuigkeiten aus dem Museum, über Menschen, die sich engagieren, und den vielfältigen Aufgaben des Museumsvereins. In der aktuellen Dorenburgpost stellt der Museumsverein unter anderem sein Buchprojekt „Hexen, Räuber, wilde Biester“ mit der Grefrather Fantasy-Autorin A.E. Eiserlo vor. Neben Berichten zur ersten „Nacht der Sinne“ erwartet die Leser unter anderem ein Ausblick auf das Museumsjahr 2018 sowie die „Plauderei aus dem Backstübchen“. Hier erzählt Dieter Schommer vom Brotbacken im historischen Backhaus des Museums. Er hat darüber hinaus auch jede Menge spannender (Museums-)Geschichten parat. Das Magazin ist auch online zu lesen:
www.museumsverein- dorenburg.de
Der Heimatverein Grefrath hat anlässlich des 375-jährigen Jubiläums der Kevelaer-Wallfahrt die CD „Die Bi.e-vaart no kä.evele“ neu aufgelegt. Unter der maßgeblichen Mitwirkung von Mundart-Experte Herbert Ackermann war die erste Auflage der Erzählung im Jahr 1997 erschienen. Die Erzählung eines jungen Ehepaars, das sich zunächst vergeblich um einen männlichen Nachkommen bemüht und in seiner Not eine Wallfahrt nach Kevelaer unternimmt, erfolgt vollständig im Grefrather Platt und beinhaltet eine Vielzahl von bekannten Redewendungen, die auch im heutigen Sprachgebrauch Verwendung finden. Sie ist überdies sehr humorvoll und baut auch längst vergangene Sitten und Gebräuche — nicht nur betreffend eine Wallfahrt — in ihre Handlung ein. Die CD kostet acht Euro (ggf. zzgl. Versandkosten) und ist beim Heimatverein Grefrath zu erwerben. Anfrage per E-Mail:
info@heimatverein-grefrath.de
Advent ist für viele eine Zeit des Gebens. Auch die Facebook-Gruppe „Grefrather für Grefrather — Bürger helfen sich“ ruft in diesem Jahr wieder zur Lebensmittelsammlung unter dem Motto „Jede Dose zählt“ auf. Die gesammelten Lebensmittel werden wieder bedürftigen Familien zur Verfügung gestellt. Vor allem länger haltbare Lebensmittel sind gern gesehen, wie Konserven verschiedenster Art, Nudeln, Zucker, Salz, Reis, Kaffee, Tee. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt — nur auf Alkohol, Tabakwaren und Spielzeug sollte man verzichten. Jedenfalls sollte alles länger haltbar sein. Abgeben kann man seine Spenden am 18. und 19. Dezember nach Terminabsprache bei Eckhard Klausmann unter Tel. 0171/8004074 erfolgen. „Wenn jemand etwas spenden möchte, es mir aber nicht bringen kann, kann ich die Lebensmittel gerne abholen kommen“, sagt Klausmann.
Weil sie im vergangenen Jahr so gut angekommen ist, gibt es auch in diesem Jahr wieder eine Ü 30-Eisdisco im Grefrater Eissportzentrum, Stadionstraße 161. Ab 20 Uhr gibt es Musik sowie eine aufwändige Dekoration. Karten kosten im Vorverkauf 8,65 Euro, an der Abendkasse neun Euro. Mehr Infos unter:
www.eisstadion.de
Für Geld tun sie alles — Mirja Boes & die Honkey Donkeys. Zumindest behaupten das die Komikerin und die Band in ihrem Programm, das sie am Freitag in der Albert-Mooren-Halle, Niedertor 8 in Oedt, präsentieren. Die Jungs von der Band machen sowieso alles, behaupten sie. Und spielen, was das Publikum möchte. Außerdem müssen die Musiker angeblich noch ihre Schulden abbezahlen. Denn ihr Gitarrist hat beim Sommerfest der Volksmusik aus Versehen Nana Mouskouri mit einem Wasserball die Brille aus dem Gesicht geflankt. Und die war teuer — also die Brille. Die Viersenerin Boes hat schon viele Jobs erledigt. Burger jongliert und gegen Bezahlung mit geschlossenen Augen Eisbällchen gebraten. Sie war Eventmanagerinberaterin auf einer Hausfrauenparty, freiberufliche Familien-Facility-Mangerin und CEO of Pipapo. Beginn ist um 20 Uhr. Die Karten kosten im Vorverkauf 25 Euro, an der Abendkasse 28 Euro.
www.albert-mooren-halle.de www.ticket-regional.de