Schulen, Sport und Kitas: Die Stadt will nun aufs Tempo drücken

Dezernent Michael Klee setzt für September vier Sondersitzungen an. So soll über den Stand in Sachen Schulcampus informiert werden.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. „Viele Eltern kochen vor Wut“ — so titelte die WZ Ende Juni nach einem Gespräch mit Elternvertretern und Schulleitern über den aktuellen Zustand in den Kempener Schulen. In vielen Gebäuden gibt es einen Sanierungsstau. Zudem hat das Projekt Schulcampus, in dem die weiterführenden Schulen pädagogisch und bautechnisch für die Zukunft fit gemacht werden sollen, immer noch nicht Fahrt aufgenommen.

Das soll sich nach den Sommerferien schnell ändern, wie Dezernent Michael Klee nun auf Anfrage der WZ deutlich macht. „Nach der Ratssitzung am 25. September wird es eine gesonderte Informationsveranstaltung für die Mitglieder von Schul- und Bauausschuss geben“, so Klee. „Dann werden alle Beteiligten über den aktuellen Stand des Projektes und auch über laufende und anstehende Sanierungen informiert.“

Nahezu zeitgleich mit Klees Terminankündigung für die Sondersitzung beantwortete die Stadt Kempen nun auch Fragen der WZ zum Stand in Sachen Schulcampus. Mitte Juni konnte die Stadt die Anfrage der Redaktion mit Blick auf den laufenden Prozess noch nicht vollständig beantworten. Nun heißt es, dass mit den beauftragten Architekturbüros weiterhin Gespräche geführt werden.

„Die Analyse des baulichen Zustandes der Schulen im Bereich des Campus ist abgeschlossen“, so die Stadt. „Darauf aufbauend ist ein Maßnahmenkatalog für die sofortigen Bedarfe in den Bereichen Brandschutz, Digitalisierung und Verschattung in den Gebäuden der jetzigen Realschule bzw. Gesamtschule erstellt worden.“ Erste Maßnahmen, zum Beispiel die „Verschattung“ für die Gesamtschule, seien bereits umgesetzt oder würden nun in den Ferien angegangen.

Als „dringend geboten“ bezeichnet Michael Klee die Aufgabe, den Raumbedarf für die Oberstufe der Gesamtschule decken zu können. Diese „mittelfristige Maßnahme“ werde den Politikern in der Sitzung am 25. September vorgestellt. Das dürfte auch Schulleiter Uwe Hötter freuen, der mit Blick auf dieses Problem „Ergebnisse nach den Sommerferien“ eingefordert hatte.

Welche Summe das Großprojekt Schulcampus für Thomaeum, Luise-von-Duesberg-Gymnasium und Gesamtschule letztlich verschlingen wird, steht noch in den Sternen. Die Planungsbüros, die pädagogische und bauliche Aspekte unter die Lupe genommen haben, hatten nach Angaben der Stadt bislang nicht den Auftrag für eine genaue Kostenanalyse.

Auch eine finanzielle Schätzung ist aus Sicht der Stadt noch nicht möglich. Voraussichtliche Kosten seien „verbunden mit der Klärung der Frage, ob eine Sanierung der Bestandsgebäude, Neu- bzw. Erweiterungsbauten oder beiden Varianten der Vorzug gegeben wird“. In diesen Fragen sei noch alles offen.

Aus dem Umfeld von Verwaltung und Politik bestätigten mehrere Quellen der WZ indes, dass vereinzelt sogar von einer Summe in Höhe von 80 Millionen Euro die Rede war. „Eine Summe von 80 Millionen Euro ist derzeit keine realistische Planungsgröße“, lautet die offizielle Antwort der Stadt auf eine entsprechende WZ-Anfrage.

Michael Klee machte indes deutlich, dass allen Beteiligten bewusst sei, dass nun gehandelt werden müsse. „Deshalb gehen wir nun auch den Weg dieser Sondersitzung“, sagt der Dezernent. Und diesen Weg will Klee im September gleich in mehreren Bereichen „seines“ Dezernates beschreiten. Die zuständigen Politiker seien am Donnerstag darüber informiert worden, dass neben der Schul- und Bauausschuss-Sitzung am 25. September drei weitere Sondertermine anberaumt werden.

Laut Klee tagt der Sportausschuss am 6. September im St. Huberter Forum. Dabei dürfte es um die Zukunft der St. Huberter Sportplatz-Landschaft gehen. Der Ausschuss für Soziales und Senioren trifft sich am 11. September zu einer Sondersitzung. Ebenso der Jugendhilfeausschuss am 18. September. Dieser muss das langfristige Problem fehlender Betreuungsplätze in Kindergärten und in der Kindertagespflege lösen.