Senioren vor Einsamkeit schützen
Kempener Träger arbeiten bei Begleitdienst und Betreuung zusammen.
Kempen. Der Besuchs- und Betreuungsdienst des Senioren-Netzwerkes (So-Net) nimmt Formen an. Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, jetzt werden ehrenamtliche Helfer gesucht.
„Im Fokus steht, Senioren vor Vereinsamung zu schützen und ihnen Hilfe bei der Gestaltung des Alltags zu leisten. Auch Angehörige sollen durch das Angebot entlastet werden“, nennt Sozialamtsleiterin Petra Sdunek Ziele des So-Net.
Acht Träger der offenen Altenhilfeangebote haben sich in dem Netzwerk zusammengeschlossen. Dessen Gründung war vor zwei Jahren beschlossen worden, im März 2011 folgte die erste konstituierende Sitzung.
„Um die Ernsthaftigkeit der Zusammenarbeit deutlich zu machen, unterzeichneten die Partner einen Kooperationsvertrag“, sagt Sdunek. Das Sozialamt übernahm die Koordination.
Nach Bestandsaufnahme und Vergleich der bestehenden Angebote der Träger des Netzwerkes im Freizeit- und Sozialbereich entschloss man sich Anfang dieses Jahres, einen gemeinsamen, stadtweiten Besuchs- und Betreuungsdienst ins Leben zu rufen. Der Rat stimmte im September zu.
Geschulte, ehrenamtliche Mitarbeiter sollen die Senioren unterstützen, beraten und betreuen. Das Angebot besteht aus zwei Teilen: Der Besuchsdienst umfasst regelmäßige Besuche, Gespräche und Spaziergänge. Beim Begleitdienst werden die Senioren zu Arztbesuchen, Einkäufen, aber auch Freizeitangeboten begleitet.
Der Senioren- und Begleitdienst ist kostenlos, „damit niemand aus finanziellen Gründen ausgeschlossen wird“, erklärt Sdunek. Das Netzwerk griff bei der Erarbeitung des Angebots auf die Erfahrungen der evangelischen Kirche zurück, die seit zwei Jahren einen solchen Besuchs- und Betreuungsdienst anbietet. „Der Bedarf ist aber höher“, sagt Sdunek.
Um diesen decken zu können, werden nun Ehrenamtler gesucht, die vor ihrem Einsatz geschult werden. „Diese Ausbildung beginnt am 15. Januar und umfasst 38 Stunden über zwei Monate. Es schließt sich ein Praktikum in einer Senioreneinrichtung an, Ende April ist die Schulung beendet“, erklärt Ursula Frese, eine von zwei So-Net-Mitarbeiterinnen.
Finanzieren soll sich das Projekt durch Spenden, um die gebeten wird. Um die Kostendeckung zu Beginn sicherzustellen, wird befristet für drei Jahre eine jährliche Anschubfinanzierung in Höhe von 6400 Euro gewährleistet. Die Stadt Kempen und der Kreis Viersen tragen die Kosten jeweils zur Hälfte.