Freundes- und Förderkreis der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist Verein setzt sich für Kempener Senioren ein
Kempen. · Der Freundes- und Förderkreis der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist unterstützt zwei Einrichtungen für Ältere in Kempen.
„Der Gedanke, Gutes zu tun, das über lange Zeit wirkt, ist unsere Antriebsfeder.“ Diese Aussage von Elisabeth Seyrich trifft den Kern des Engagements des Freundes- und Förderkreises der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist, dessen Vorsitzende die Kempenerin ist. Alles, was der FFK – so die Abkürzung des Vereins – unternimmt, kommt dem Von-Broichhausen-Stift und dem St.-Peter-Stift zugute und macht den Senioren das Leben nicht nur schöner, sondern vor allem angenehmer und leichter.
So schaffte der Verein unter anderem eine mobile Zahnarztpraxis an, die beide Einrichtungen nutzen. „Für die Senioren ist es oftmals ein Problem, wenn ein Zahnarztbesuch ansteht. Es ist nicht nur die Fahrt zum Zahnarzt, sondern auch das Erreichen der Praxisräume an sich. Gerade wer bettlägerig oder auf den Rollstuhl angewiesen ist, hat es schwer. Mit der mobilen Praxis umgehen wir das“, sagt Elisabeth Seyrich. So wurden auch Untersuchungsgeräte wie ein EKG und ein Sonografiegerät gekauft, die den in die Häuser kommenden Ärzten Untersuchungen ermöglichen, für die ein Bewohner sonst mit erheblichem Aufwand die Senioreneinrichtung verlassen müsste.
Die Mitfinanzierung einer gemütlichen Außen-Sitzecke für das St.-Peter Stift, der Kauf von Klangschalen und Musikinstrumenten, die Anschaffung von Liegendrollstühlen, ein Seniorenbus, in den vier Rollstühle passen, oder die Kegelschiene für Rollstuhlfahrer – die Liste der guten Taten des FFK ist lang und unterschiedlicher Art. Dank dieser außerordentlichen ehrenamtlichen Unterstützung ist es beiden Altenheimen möglich, Aktivitäten und Leistungen anzubieten, die ansonsten nicht realisiert werden könnten. „Wobei wir auch immer wieder ehrenamtliche Helfer suchen. So benötigen wir weitere Fahrer für den Seniorenbus, der mit dem normalen Führerschein gefahren werden darf“, sagt Elisabeth Seyrich.
Alles hat 1986 mit einem Vorschlag von Professor Wolfgang Wildmeister angefangen. Der damalige Chefarzt der Inneren Abteilung des Hospitals zum Heiligen Geist hatte nämlich die Idee, einen Förderverein ins Leben zu rufen, um Unterstützung über klassische Angebote hinaus leisten zu können. „Es hat immer schon sehr viel gegeben, was den Patienten im Krankenhaus oder den Senioren im Altenheim guttut, aber nicht über die Krankenkassen finanziert werden konnte“, sagt Gunnar Nienhaus vom Vorstand. 1987 gründete sich der Verein, der sich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert. Wobei es oftmals der Fall ist, dass Bürger aus Anlass von Geburtstagen oder bei Todesfällen den FFK mit Spenden unterstützen. „Das passiert aktuell immer noch, aber leider nicht mehr so häufig wie früher. Je höher unser Spendenaufkommen hingegen ist, umso mehr können wir zum Wohl der Senioren realisieren“, sagt Elisabeth Seyrich.
Inzwischen gehört das Kempener Krankenhaus allerdings nicht mehr zu den Empfängern. Es wird durch den Verein nicht weiter finanziell unterstützt, wie es einst der Fall war. Das Tätigkeitsfeld des Fördervereins beschränkt sich nur noch auf die beiden Senioreneinrichtungen.
Die Änderung trat mit der Übernahme des Hospitals zum Heiligen Geist durch die private Artemed-Gruppe im Jahre 2012 ein. Seitdem konzentriert sich das Betätigungsfeld des FFK auf das Von-Broichhausen-Stift und das St.-Peter-Stift. „Viele denken immer noch, wir würden das Krankenhaus finanziell unterstützen. Das ist aber nicht der Fall. Als gemeinnütziger Verein helfen wir keinem privaten Träger mit Spendengeldern“, betont Rolf Seyrich, Beisitzer im
FFK-Vorstand.
Der Verein engagiert sich lediglich weiterhin ideell im Heilig-Geist-Hospital. Unterstützt werden beispielsweise die monatlich stattfindenden medizinischen Frühschoppen durch ehrenamtlichen Einsatz der Mitglieder. Außerdem veranstaltet der FFK in der Weihnachtszeit die beliebte Konzertreihe „Adventszyklus“ in der Hospital-Kapelle mit. „Auch wenn wir uns finanziell nur noch für die Seniorenheime engagieren, haben wir den Namen unseres Vereins nie geändert, weil er einfach Tradition hat. Wer uns kennt, der weiß, wo wir helfen“, sagt Elisabeth Seyrich. Die Mitgliederzahl hat sich indes in den vergangenen Jahren nahezu um die Hälfte verringert. Waren es einst 500 Mitglieder, so liegt die Zahl jetzt bei 270 Bürgern, die dem Freundes- und Förderkreis angehören. „Dabei sollte jeder daran denken, dass auch er alt wird und später von Dingen profitieren kann, die der FFK anschafft“, betont der ehemalige Chefarzt am Hospital, Rolf Seyrich. So schaut der Verein weiterhin, wo Bedarf in den beiden Seniorenhäusern besteht, und versucht, diese Wünsche zu
erfüllen.