Kempen Sorgen um die Propsteikirche
Die Schäden an der Fassade des Kempener Gotteshauses sind massiv. Sanierung kostet mehrere 100 000 Euro.
Kempen. Die Fassade der Kempener Propsteikirche braucht eine Sanierung. Auch für Laien sind die Schäden, die die Außenfassade des Gotteshauses mitten in der Altstadt besonders an der Nordseite zum Thomasdenkmal hin und an der Westseite — an der Seite des Hauptportals — aufweisen gut sichtbar. Besonders fällt auf, dass der Anstrich verwittert ist.
Das sei aber nicht das Schlimmste, sagt Joachim Minten, Vorsitzender des Kirchbauvereins und Mitglied im Kirchenvorstand der katholischen Pfarrgemeinde. Wesentlich schwerwiegender seien die Schäden der unter dem Anstrich liegenden mineralischen Dichtungsschicht, der sogenannten Schlämme, die die Tuffsteinverblendung vor eindringendem Wasser schützen soll. Diese ein bis drei Millimeter dicke Schicht hat stellenweise keine Haftung mehr zum darunterliegenden Tuffstein und hat zudem zahlreiche Risse und Spalten. So erfüllt sie ihren Zweck, nämlich Wasser vom Tuffstein fern zu halten, nicht mehr. „Tuffstein ist wie ein Schwamm. Er absorbiert sehr viel Wasser“, erklärt Minten. Dieses Wasser kann durch die Schicht aber nicht mehr entweichen.
Daher ist die Pfarrgemeinde schon seit geraumer Zeit dabei, an Lösungen zu arbeiten. Ende Juni 2016 fand mit Hilfe eines Hubsteigers eine Prüfung durch einen Architekten und einen Gutachter zur Schadensanalyse und Abschätzung des Schadensumfangs statt (die WZ berichtete). Die Schadensanalyse ist nun abgeschlossen. Nun gilt es die für das Kirchenhaus beste Lösung für eine Sanierung zu finden. Denn für den Dichtungsaufbau stehen verschiedene Alternativen im Raum. Dann stehen auch noch Absprachen mit dem Bistum Aachen, das die Maßnahme nach Möglichkeit unterstützen soll, und den Denkmalverantwortlichen an.
Die Schäden nähmen zu, daher würde Joachim Minten gerne bald mit den Arbeiten anfangen. „Ich wäre froh, wenn wir 2018 oder 2019 beginnen könnten“, sagt Minten, der hofft, dass der erste Bauabschnitt dann in zwei Jahren abgearbeitet werden könnte. Dann würde man die Kirche wieder voll eingerüstet sehen, wie es auch schon zur letzten großen Sanierung der Kirche der Fall war. In den 80er und 90er Jahren war die Propsteikirche das letzte Mal umfassend saniert worden.
Besonders schwer sind die Schäden an der Nord- und an der Westseite, so dass mit diesen beiden Seiten, zum Thomasdenkmal hin und am Hauptportal, begonnen wird. Eventuell könnte man die Sanierung von Ost- und Südseite etwas später durchführen.
Der Kirchbauverein St. Mariae Geburt mit dem Vorsitzenden Joachim Minten und seinem Stellvertreter Georg Kaiser an der Spitze sieht daher derzeit seine vordringlichste Aufgabe in der Unterstützung bei der Sanierung der Nordseite und Westseite der Kirche. Die Höhe der Kosten ist zurzeit noch nicht genau bekannt. Man geht aber davon aus, dass es eine Summe im sechsstelligen Euro-Bereich wird, von der die Kirchengemeinde einen Teil selbst wird tragen müssen.