Grefrath Die Fusion zum SSV Grefrath ist vollzogen

Ohne Gegenstimme stimmte der SV Grefrath dem neuen Namen und somit der Verschmelzung mit dem SuS Vinkrath zu.

Grefrath: Die Fusion zum SSV Grefrath ist vollzogen
Foto: Friedhelm Reimann

Grefrath. Die Fusion von SV Grefrath und SuS Vinkrath war noch nicht in trockenen Tüchern, es fehlte das offizielle Okay des SV zum neuen Namen: SSV Grefrath (Spiel- und Sportverein Grefrath) 1910/24. Einer entsprechenden Satzungsänderung mussten zwei Drittel der jetzt zur Jahreshauptversammlung erschienenen SVler zustimmen. 92 kamen, also brauchte man mindestens 62 Stimmen. Die Spannung war nach wenigen Minuten raus: Es gab keine Gegenstimme. Das zuständige Gericht muss die Fusion jetzt noch offiziell bestätigen.

Genauer gesagt ist dies eine „Verschmelzung“ (die WZ berichtete). Der SuS Vinkrath hatte sich kürzlich offiziell aufgelöst. Bereits etwa 35 „Bööscher Jungs“ sind dem SV beigetreten. Die waren auch fast alle da. Das Vereinsheim war dicht gefüllt, es gab etwa zur Hälfte Steh- und Sitzplätze. Da es zuletzt bei einer ersten SV-Abstimmung nur eine knappe Mehrheit für den neuen Namen gegeben hatte, war zu Beginn SV-Vorsitzender Bernd Lommetz etwas nervös: „Sollte der neue Name keine Mehrheit finden und deshalb die Fusion scheitern, stehe ich als Vorsitzender nicht mehr zur Verfügung“, sagte Lommetz kurz vor der Abstimmung zur versammelten Mannschaft.

Es wurde offen abgestimmt. Bis auf zwei Enthaltungen gingen alle Hände hoch. Sogar alte Veteranen des SV, die in den 1960er Jahren noch in der Landesliga gespielt hatten, wie Paul Lichters, Albrecht Hermanns, Gerd Reemers und Heinz Hahn, waren dafür. Was vor allem Bürgermeister Manfred Lommetz, der immer ein Befürworter dieser Fusion gewesen war, besonders freute. O-Ton des Bürgermeisters: „Ich gehe jetzt davon aus, dass dieser Zusammenschluss bald noch groß gefeiert wird, mit Kirchgang, Fahnen und Fest. Ich gebe privat hundert Liter Bier dazu.“

Beide Vorstände hatten exzellente Vorarbeiten geleistet, wie gemeinsam eine Fusionsvereinbarung erarbeitet. So war es auch normal, dass jetzt im neuen Vorstand auch ehemalige SuS-Verantwortliche vertreten sind. Nachdem der SV-Vorstand geschlossen zurücktrat, war der Weg frei zur Wahl des neuen Gremiums. Ebenfalls ohne Gegenstimmen wurden gewählt: Vorsitzender Bernd Lommetz, 2. Vorsitzender Manfred Heinig (ehemals SuS-Kassierer), 1. Geschäftsführer Dirk Eckers, 2. Geschäftsführer Bernd Wellen (ehemals 2. SuS-Vorsitzender) und Kassierer Denis Ambrosius. „Auftrag erfüllt“ zog sich Roland Hommes (56), der den SuS Vinkrath viele Jahre als Vorsitzender geführt hatte, zurück.

Und noch ein „Urgestein“ hörte auf: 2. SV-Vorsitzender Josef Klingen. Der 68-jährige Schalke-Fan hatten dem Vorstand in mehreren Funktionen etwa 35 Jahre lang angehört. Für ihn gab es viel Beifall und Präsente: leider keine Dauerkarte auf Schalke, sondern unter anderem Eintrittskarten für den Besuch des Deutschen Fußballmuseums — und das steht auch noch in Dortmund. . . Gedankt wurde Jasmin Splinter, die als 2. Kassiererin nicht mehr weitermacht. Bei den Ehrungen stand vor allem der 65-jährige Ernst Glasmachers im Mittelpunkt. Der ehemalige Spieler und Betreuer gehört dem SV Grefrath seit fünf Jahrzehnten an und wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Die Goldnadel für 40-jährige Vereinstreue gab es für Rolf Kersebaum und Robert Lindackers.

„Mit solch einem klaren Ergebnis hatte ich nicht gerechnet“, sagte Manfred Heinig nach den Abstimmungen hocherfreut. Der neugewählte Vorsitzende war überzeugt davon, „dass wir alle unsere neuen Mitglieder in der nächsten Zeit hier integrieren werden“.

In den nächsten Wochen wird die neue Meisterschaftssaison vorbereitet. Anfang Mai müssen dem Fußballverband die neuen Mannschaften gemeldet werden. Die Vereinsfarben sind blau-weiß. Im Juni findet noch die letzte Jahreshauptversammlung des aufgelösten SuS Vinkrath statt.