Stadt stellt das Ehrenamt in den Mittelpunkt
Die Menschen, die sich freiwillig engagieren, sollen besonders gewürdigt werden.
Kempen. Die schweren Einkaufstüten für die alte Nachbarin die Treppen rauftragen, im Kindergarten den Kleinen etwas vorlesen, Trainingseinheiten für den Sportverein übernehmen — das Ehrenamt hat viele Gesichter.
Wer unentgeltliche Aufgaben übernimmt, dient damit der Gesellschaft. Solche engagierte Bürger möchte die Stadt Kempen auszeichnen.
„Schlagen Sie uns Mitbürger oder Gruppen vor, die sich in besonderer Weise für die Allgemeinheit in Kempen ehrenamtlich einsetzen oder eingesetzt haben“, wirbt Bürgermeister Volker Rübo um Vorschläge. Bis zum 15. Oktober ist dies möglich. Im vergangenen Jahr zeichnete die Stadt 14 Ehrenamtler aus, darunter auch Gruppen. Im November sollen nun also weitere Freiwillige ein Dankeschön bekommen. „Und dafür benötigen wir Ihre Hilfe“, wendet sich Volker Rübo an die Kempener Bürger.
Die Stadt ist laut Rübo in der glücklichen Situation, dass sich viele derart verdient machen. „Erst durch dieses Miteinander wird die Gemeinschaft richtig lebenswert“, sagt er. Es sei sogar schon vorgekommen, dass interessierte Neubürger bei ihm vorgesprochen und konkret nach einem Ehrenamt für sich gefragt hätten. „Wer jahrelang selbstlos im Dienst anderer tätig ist, verdient ein Dankeschön“, sagt Rübo. Gleichzeitig werden immer wieder neue Ehrenamtler gesucht. Die Auszeichnung soll laut Rübo auch „ein Appell an andere“ sein.
Wie der Erste Beigeordnete Hans Ferber berichtet, vermittelt die Freiwilligenagentur mit Sitz im Rathaus pro Monat etwa fünf Ehrenamtler. Laut Sozialberichts-Umfrage gibt es insgesamt mehr als 2000 Freiwillige in Kempen.
„Die leisten zigtausende Stunden Arbeit“, sagt Ferber. Das zehnjährige Bestehen der Agentur soll Ende November gefeiert werden. „Ungeachtet dessen zielt die Auszeichnung auf alle ab, die in Kempen ehrenamtlich tätig sind“, sagt er.
Die Auswahlkriterien besagen, dass das Ehrenamt mindestens zwei Jahre freiwillig, in der Freizeit und unentgeltlich ausgeübt worden sein muss. Ausgeschlossen ist Engagement auf Vorstandsebene von Vereinen und Institutionen. „Vorschläge können im Rathaus oder per Online-Formular unterbreitet werden“, sagt Ferber.
Am 16. oder 17. November soll die Ehrung in Form eines Empfangs stattfinden. Im Rathaus-Foyer soll es eine Ausstellung zum zehnjährigen Bestehen der Freiwilligenagentur geben. Auch ein „Markt der Möglichkeiten“ ist in Planung. Dort sollen sich Freiwillige und Institutionen auf der Suche nach solchen treffen.