Startschuss für neue Rathäuser — und viele Fragen
Investor Hout hat zwischen Bahnhof und Finanzamt damit begonnen, die Baugrube auszuheben.
Kempen. Den Startschuss für den umstrittenen Neubau von drei Verwaltungsgebäuden zwischen Bahnhof und Finanzamt hat die Stadt nicht an die große Glocke gehängt. Investor Hout, von dem die Stadt die drei schlüsselfertigen „Kopfhäuser“ kaufen wird, hat bereits damit begonnen, die Baugrube auszuheben. Üblicherweise laden Kommunen bei solchen Anlässen gerne zu symbolischen Spatenstichen oder später Grundsteinlegungen ein. In diesem Fall nicht. Die Grundsteinlegung werde gemeinsam mit dem Richtfest in einigen Monaten gefeiert, wie Stadtsprecher Christoph Dellmans auf Nachfrage mitteilt.
Nach zähem Ringen hatte sich Bürgermeister Volker Rübo im Oktober 2017 eine Mehrheit im Stadtrat für das fast zehn Millionen Euro teure Projekt gesichert. Wenn die Häuser fertig sind, soll das Rathaus am Buttermarkt leergezogen und kernsaniert werden. Zudem will die Stadt im Zuge des Projekts Außenstellen wie zum Beispiel das Jugendamt in St. Hubert aufgeben. Unterm Strich sollen die Neubauten am Bahnhof als sogenannte Teilrathäuser und das Rathaus am Buttermarkt als Hauptsitz der Verwaltung übrig bleiben. Das Projekt wird die nächsten Jahre in Anspruch nehmen.
Kritische Fragen zum nun laufenden Projekt bestehen aber weiterhin. Zum Beispiel vom Unternehmerkreis Kempen (UKK). Insbesondere mit Blick auf die Parkplatzsituation gibt es auch Sicht der Unternehmer noch offene Punkte: Wo entstehen Mitarbeiterparkplätze der Verwaltung? Wo sollen Mitarbeiter und Kunden der Unternehmen im benachbarten Arnoldhaus künftig parken? Wie sieht das Planungskonzept mit Blick auf das „alte“ und „neue“ Rathaus aus? Nach Angaben des UKK will sich der Vorstand der Interessenvertretung in Kürze mit der Stadt Kempen dazu austauschen. Dies habe der Unternehmerkreis bei seiner jüngsten Mitgliederversammlung beschlossen.