Studie belegt: Kempen ist kinderfreundlich
Jugend: Aber es gibt auch Konflikte Alt und Jung.
Kempen. "Kempen ist eine sehr kinderfreundliche Stadt!" Dieses Lob kommt aus dem berufenen Munde von Brigitte Niemer, Projektleiterin der LBS-Initiative Junge Familie. Seit 1996 erstellt diese das Kinderbarometer, deutschlandweit eine der größten Studien für Kindheitsforschung. Seit 2005 steht das Thema "Wohnen" im Mittelpunkt der Studie.
"Nachdem unsere letzte Kinderbefragung acht Jahre her ist und sich die Vorstellungen der Kinder verändern, haben wir uns entschlossen, uns bei der LBS-Studie zu bewerben", so Jugend-Dezernent Volker Rübo.
Im vergangenen Jahr wurden dann in Alt-Kempen (also außer St. Hubert, Tönisberg und Schmalbroich) und neun anderen Ortsteilen aus NRW Fragebögen an Neun- bis 14-Jährige verteilt.
Die Kempener Ergebnisse können sich sehen lassen: Nicht nur, dass die Kinder der Thomasstadt beim Ausfüllen mit 61 Prozent die höchste Beteiligung schafften; sie bewerteten auch Wohnumgebung, Freizeitmöglichkeiten und Verkehrs-Situation positiver als andere.
"Die Kombination aus Stadt und Land empfinden die meisten Kinder als angenehm", so Kempens Jugendpflegerin Heike Badberg. Herausragend sei vor allem die intensive Nutzung von "inoffiziellen Treffpunkten": Junge Leute verabreden sich auf dem Buttermarkt (Foto), im Grüngürtel oder in der Fußgängerzone.
Generell wissen Kempener Kinder Freizeitmöglichkeiten wie Schwimmbad, Eishalle und Kino zu schätzen. "Der Junge bolzt, das Mädchen shoppt", lacht Rübo. Weiteres Merkmal der Stadt ist die Fahrradfreundlichkeit und die kurzen Wege.
Wermutstropfen gibt’s auch: Überdurchschnittlich häufig kommt es zu Konflikten zwischen Alt und Jung; hier liegt Kempen auf dem höchsten Platz aller teilnehmenden Städte.
"Da haben wir bereits nachgeforscht", betont Jugendamtsleiter Klaus Balsam. Eine Ursache sei, dass die Innenstadt sowohl für Kinder als auch für Erwachsene einen beliebten Treffpunkt darstellt.
Die LBS hat einen Wettbewerb ausgeschrieben, 4000 Euro gibt es zu gewinnen - "Kempen hat gute Chancen auf einen Preis", ermuntert Brigitte Niemer.