Kein drittes Altenheim
Senioren: In Kempen kann man gut alt werden.
Kempen. Nicht nur bundesweit, sondern auch in Kempen kehrt sich die Alterspyramide um. Immer mehr alte Menschen stehen immer weniger jüngeren Menschen gegenüber. Zeit also für die Stadt, sich mit einer weitreichenden Altenhilfeplanung bis 2020 auseinanderzusetzen.
Also stellte Dr. Dietrich Engels vom Kölner Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik die Ergebnisse einer umfangreichen Studie zum Ist-Zustand in Kempen und möglichen Perspektiven der Altenarbeit vor. Angesichts leerer Stadtsäckel warnte Dezernent Hans Ferber vor übereilten Planungen. Stück für Stück werden die Empfehlungen, die das Institut in seinem 80-seitigen Bericht vorschlägt, in der Altenarbeit Niederschlag finden. "Aber das wird einige Jahre brauchen", so Ferber.
Fachmann Engels bescheinigte Kempen ein "gut ausgebautes und tragfähiges" System der Versorgung alter und pflegebedürftiger Menschen. Dies setzt sich aus Hilfen von Familie, Freunden, Verwandten über ambulante Pflege und Tagespflegeplätze bis hin zur stationären Pflege in zwei Altenheimen zusammen.
Hinzu kommen verlässliche ehrenamtliche Aktivitäten nicht nur in der Senioren-Initiative, sondern auch in Kirche und Verbänden. Für die Zukunft empfahl Engels, "Alternativen zu Heimen zu entwickeln". Also statt eines dritten Altenheimes in Kempen Pflegewohngruppen, alternative Wohnformen, ambulante Hilfen und Ähnliches einzurichten.