Grefrath Tierisches Leben in Grefrath

Trauerschwäne und ein Hecht tummeln sich an und in der Niers. Außerdem geht es im Niers-Geflüster um einen Geburtstag, eine Apotheke und Ostern.

Foto: Friedhelm Reimann

Grefrath. „Das gibt’s doch nicht!“ Diesen Ausruf hat der Flüsterer in den vergangenen Tagen häufiger gehört. Zum einen stachen die schwarzen Tupfer im Weiß der Niers-Schwäne zwischen Mülhausen und Grefrath hervor. Trauerschwäne hatten die Vorteile von seichten Wasser und viel Grün für sich entdeckt und für manchen Foto-Stopp bei Vorbeifahrenden gesorgt. Im Wasser dagegen sorgte ein kapitaler Hecht für Erstaunen bei Spaziergängern an der Brücke an der Langendonker Mühle. Große und kleine Fische leben jede Menge in der Niers, mehr jedenfalls, als Experten zunächst erwartet hatten. Das hatte die Biologische Station Krickenbecker Seen bei umfangreichen Untersuchungen 2016 festgestellt. Vor einigen Jahren noch hätten Fachleute bei dieser Frage abgewunken, galt der Nebenfluss der Maas doch als Abwasserkanal des Niederrheins. Das sieht heute anders aus: „Die Gewässerqualität der Niers hat sich deutlich verbessert, wir haben 34 Fischarten gefunden“, sagte 2016 Biologin Stefani Pleines. „Wir haben an 21 Messstellen zwischen Quellen und Mündung jeweils auf 300 Metern an beiden Uferseiten gefischt“, beschrieb die Biologin das Verfahren. Der größte Fisch war damals ein Hecht mit 84 Zentimetern Länge.

Foto: Kurt Lübke

Die Marien-Apotheke an der Hohe Straße 15 ist jetzt offiziell in neuer Hand. Unter dem Motto „Mitten im Herzen von Grefrath“ wurde am Sonntag der Leitungswechsel mit Motto-Berlinern, Sekt und Kinderschminken gefeiert. Die ehemalige Inhaberin Anne Spaniol ging nach fast 15 Jahren Arbeit in der Niersgemeinde in den Ruhestand — und übergab den symbolischen Schlüssel an Nachfolgerin Ines Anne Gerhardus. In Grefrath zu arbeiten, ist für sie jedoch nicht neu: Vor mehr als 20 Jahren und zu Beginn ihrer Berufslaufbahn half sie nach ihrem Studienabschluss in der Marien-Apotheke aus. „Ich trete in gute Fußstapfen“, so Gerhardus. Schon einige Wochen vor der Staffelübergabe war sie regelmäßig vor Ort und half im laufenden Betrieb mit, um die Kunden kennenzulernen. „So kurz die Eingewöhnungszeit auch war — ich habe Grefrath schon lieben gelernt“, so Gerhardus. Die 49-Jährige leitet jetzt ein Team von neun Mitarbeitern, auf deren Erfahrung sie zählt. „Sie kennen die Kunden und die Bedürfnisse. Darauf will ich aufbauen.“ Zuvor war die neue Leiterin der Marien-Apotheke schon in Willich, Glehn, Jüchen, Neuss und Düsseldorf tätig.

Foto: rei

Zwar will Ines Anne Gerhardus die Marien-Apotheke in Anne Spaniols Sinn weiterführen. Trotzdem soll es auch ein paar Veränderungen geben. Eine davon hat sie mit Beginn ihrer Tätigkeit gleich in die Tat umgesetzt. Der Zugang zu den Apothekenräumen ist jetzt barrierefrei, da die Eingangsstufe durch einen leichten Anstieg überbrückt wurde. „Menschen im Rollstuhl, Senioren und auch Mütter mit Kinderwagen kommen jetzt viel besser in die Marien-Apotheke hinein“, so Gerhardus.

Foto: Kurt Lübke

Der Osterhase sucht fleißige Helfer! Am Samstag, 15. April, können Kinder im Freilichtmuseum erfahren, wie zu Großmutters Zeiten Ostereier gefärbt wurden (Symbolfoto: Grafik Andreas Ritter). Denn das ging längst nicht so leicht wie heute. Bunt wurden die Eier nämlich durch Naturfarben aus Roter Bete, Zwiebeln oder Brennnesseln. Von 11 bis 12.30 Uhr können die Osterhasen-Helfer und ihre Eltern oder Großeltern selbst testen, wie die Naturfarben die Eier schön zum Glänzen bringen. Zu entrichten ist der reguläre Museumseintritt. Anmeldung unter Tel. 02158/91730.

Foto: Friedhelm Reimann

Wer sich nach dem Färben fragt, wo der Osterhase denn all die bunten Eier versteckt hat, kann am Ostersonntag, 16. April, auf große Suche auf dem Gelände des Niederrheinischen Freilichtmuseums gehen. Für die vielen bunten Eier hat sich der Osterhase raffinierte Verstecke ausgesucht. Bei einem gemütlichen Spaziergang können diese von der ganzen Familie entdeckt werden. Die Ostereier sind kostenlos. Wer ein sein Nest voll machen möchte, sollte aber schnell sein, denn der Osterhase hat nur eine begrenzte Anzahl an Eiern versteckt. Deshalb sollten sich die Sucher pünktlich um 10 Uhr am Niederrheinischen Freilichtmuseum, Am Freilichtmuseum 1, einfinden.

Foto: Friedhelm Reimann

Hedwig Sieberichs trifft auf Engel Hettwich. „Der (Heiligen)Schein trügt“. So lautet der Titel von Engel Hettwichs erstem kabarettistischen Soloprogramm. Dahinter verbirgt sich Hedwig Sieberichs, die sich entschlossen hat, auch außerhalb der närrischen Zeit aufzutreten. Die Künstlerin zeigt humorvoll-ironisch und typisch rheinisch ihre Sichtweise auf die Menschen und die Dinge des Alltags. Ihre eigenen Erlebnisse, wie im Fitnessstudio oder Supermarkt, werden mit einer gesunden Priese Selbstironie verarbeitet. Aber auch Themen wie Umweltverschmutzung werden dabei aufs Korn genommen. Im zweiten Teil des Programms erwartet den Zuschauer ein weiteres Highlight. Denn dann verwandelt sich Sieberichs in Engel Hettwich und berichtet himmlisch-jeck und irdisch-witzig von ihren Erlebnissen zwischen Himmel und Erde. Zu sehen ist das Programm am 4. Mai in der Albert-Mooren-Halle, Niedertor 8 in Oedt. Beginn ist um 20 Uhr. Karten zu 12,50 Euro im Vorverkauf (14 Euro Abendkasse) gibt es in der Halle, Tel. 02158/400295.

Foto: Friedhelm Reimann/Franz Miertz

Was passiert eigentlich mit einer abgestreuten Ölspur, wenn das Bindemittel seinen Dienst getan hat und nur noch eine graue, mehlige Schicht auf der Fahrbahn zurückbleibt? Diese Frage eines WZ-Lesers hat den Flüsterer erreicht. Wenn es sich um eine längere Ölspur handelt, wird das Bindemittel über die Autoreifen oft weiter „transportiert“, so dass es sich auch in anderen Straßen wiederfindet. Da sollen die Überreste dann natürlich nicht bleiben. Tun sie auch nicht, weiß Norbert Franken, Leiter des Grefrather Ordnungsamtes. „Das Mittel bleibt ein paar Tage auf der Straße, bis es das Öl abgebunden hat“, sagt er. Danach werde es durch den Bauhof von den Straßen entfernt. Wenn es sich um eine längere Spur handele, werde für die Reinigung auch eine Kehrmaschine eingesetzt, so Franken.

Geburtstag feiert die Pfarrei St. Benedikt in diesem Jahr, denn die Laurentius-Kirche wird 525 Jahre alt. Ihre heutige Gestalt erhielt die gotische Kirche im Jahre 1492. 1901 wurde die Sakristei gebaut, 1962/63 gab es eine Erweiterung der Kirche. Noch älter als die Kirche ist der Kirchturm, der heute auch als Brutstätte für Wanderfalken dient. Der romanische Turm stammt etwa aus dem Jahr 1200. Die Gesamte Laurentius-Kirche bildet den geographischen Mittelpunkt des Grefrather Ortskerns. An der Stelle, an der heute die Kirche steht, haben nacheinander drei Kirchen und Kapellen aus Holz und Fachwerk gestanden. Alle wurden durch Brände zerstört.

Eine neue Orgel für das Gotteshaus gab es vor 20 Jahren. Heute beherbergt St. Laurentius viele Kunstwerke. Sehenswert für Besucher sind beispielsweise die Taufkapelle und das in die Mauer der Turmkapelle eingelassene Weihwasser-Becken. Auch die Chorfenster, die vor knapp 70 Jahren von Professor Diekmann aus Kempen entworfen wurden, ziehen immer wieder Schaulustige in die Kirche und laden zum Verweilen ein. Gut besucht wird auch jedes Jahr zum Weihnachtsfest die Krippe. Zu den wohl bemerkenswertesten Veränderungen im Kirchenbild gehört wohl der Bau des Cyriakushauses. Dieses beherbergt nicht nur Saal und Küche, sondern auch die Bücherei und bildet einen Treffpunkt der Gemeinde.

Eine gute Nachricht gibt es für Radler und andere Freizeitgänger, die die kleine Niersbrücke an der Langendonker Mühle(Tetendonk/Übergang Langendonker Weg) benutzen. Der Flüsterer hatte gehört, dass dort eine Seite der Brückenauffahrt in ziemlich schlechtem Zustand ist. Auf Anfrage sah sich eine Mitarbeiterin der Gemeinde vor Ort um. Jetzt soll die Asphaltdecke der Auffahrt aufgefräst und der unebene Belag geglättet werden. „Eine kleine Rampe wird allerdings wegen des Höhenunterschiedes bleiben“, sagt Bauamtsleiter Norbert Enger. Es hätte zwar nicht unbedingt etwas gemacht werden müssen. „Aber die Brücke ist für den Verkehr wichtig — hier sind unter anderem viele Fahrradfahrer unterwegs“, so Enger. Deshalb habe man sich trotzdem dafür entschieden, die Brückenauffahrt instandzusetzen.

Das Mittagessen ist in der Schule an der Dorenburg gefragt — so sehr, dass die Mensa schon zu klein geworden ist und erweitert werden musste. 50 Schüler können in der Mensa speisen, bis zu 80 Menüs werden aber angefragt. Deshalb nehmen einige Schüler zum Essen auch in der Aula Platz. „Wir finden das besser, als in Schichten zu essen“, so Schulleiterin Helmi Röhrig. Die die Politiker im Schulausschuss aber auf ein Problem aufmerksam gemacht hat: Die Aula wird nicht so oft gereinigt wie die Mensa. Deshalb muss der Putzplan angepasst werden. Röhrig geht aber davon aus, dass die Gemeinde das Problem schnell löst.