Tönisberger Bretterbühne: „Haushalt für alle“ Die Bretterbühne probt ein neues Stück

Tönisberg. · Vertauschte Geschlechterrollen sollen das Publikum im Frühjahr zum Lachen bringen.

Für das neue Stück schlüpfen die Mitglieder Bretterbühne in die Rolle der Familie Schmoller. Und da wird es turbulent.

Foto: Norbert Prümen

„Das bisschen Haushalt, kann so schlimm nicht sein, sagt mein Mann (...) und was mein Mann sagt, stimmt haargenau, ich muss das wissen, ich bin ja seine Frau!“ Bereits in den 1970er-Jahren wurde in diesem deutschen Schlager – gesungen von der Schauspielerin und Sängerin Johanna von Koczian – festgestellt, dass sich der Haushalt ganz nebenbei erledigen lässt. Im Hause Schmoller, in das sich im kommenden Jahr die Tönisberger Bretterbühne verwandelt, sehen das eigentlich alle Generationen genauso. Nur diejenige, die den Haushalt macht, die gute Maria (Iris Tophofen), hält davon mittlerweile gar nichts mehr. Über Jahre hat sie ihre Familie verwöhnt und verhätschelt, ihrem Mann Heinz (Frank Heesen) den Rücken im Schreinerei-Geschäft freigehalten. Und was ist der Dank dafür? Na, man macht es eben, weil es ja dazugehört.

Das geht im Hause Schmoller auch so lange gut, bis die finanzielle Schieflage des Familienunternehmens ans Licht kommt. Der Plan des Schreinermeisters Heinz, seine Firma in ein Bestattungsunternehmen umzubauen, stößt auf Ablehnung beim Rest der Familie, insbesondere bei seinem Vater und vorherigen Firmenchef Viktor, der sein eigenes Lebenswerk dahinschwinden sieht. Es kommt, wie es kommen muss: Es kracht gehörig. Nachdem sich Heinz und Maria gegenseitig Inkompetenz versichert haben, machen die beiden einen Deal: Rollentausch.

Den Haushalt hatte sich Heinz allerdings etwas anders, leichter vor allem, vorgestellt. Während seine Mutter Else (Elisabeth Iven) lieber zum Yoga und seine Tochter Betty (Isabell Thelen) lieber zum Shoppen fahren, muss der Vater daheim die Unterwäsche bügeln.

Mutter Maria schmeißt währenddessen das Geschäft, wird dabei unterstützt von Sekretärin Luise Brander (Jenna Mellen) und dem Azubi Hannes Pawellke (Maximilian Thelen). Als die neue Chefin dann Kontakt zum alten Widersacher von Heinz, Kasimir Stunsel (Torsten Bednorz), sucht, nimmt das Tönisberger Stück so richtig an Fahrt auf.

Die acht Aufführungen des Stückes finden im März 2020 (siehe Info-Kasten) statt. Bei den Proben, die vor einigen Wochen begonnen haben, geht es derweil noch drunter und drüber, was laut Regisseurin Margret Rögels zu dieser Zeit völlig normal ist. „Die Truppe hat uns noch nie im Stich gelassen, bis zur Premiere sitzt alles perfekt“, zeigt sich Margret Rögels überzeugt. „Und außerdem, muss es allen ja auch Spaß machen. Da kann man sich ruhig mal necken.“

Geprobt wird wie immer im Katholischen Pfarrheim, was allerdings zur Zeit übergangsweise vom Kindergarten genutzt wird. Zwischen all den kleinen Stühlen und Tischen baut die Bretterbühne dann ihre eigenen Requisiten auf, die in einem guten Haushalt nicht fehlen dürfen.

Familienvater Heinz alias Frank Heesen, im Übrigen auch Vorsitzender der Bretterbühne, ist aber auch wirklich unbeholfen. Nicht einmal eine Krawatte kann er sich selber binden, benötigt dazu die Hilfe seiner Ehefrau, und nun soll er den ganzen Haushalt schmeißen? Da ist ihm natürlich das Gelächter sicher, während sich der Rest des Ensembles noch bequem zurück lehnen kann. Aber das alles ist überhaupt kein Grund zur Aufregung, denn in dem Stück bekommt jeder der Darsteller irgendwann sein Fett weg. Versprochen.

Über alle Textschwierigkeiten bei den Proben und später in den Aufführungen hilft auch in diesem Jahr Souffleuse Martina Alberts souverän hinweg. Maskenbildnerin Marion Leinders übernimmt ebenfalls in bewährter Weise die Maske, die die Schauspieler erst so richtig in ihre Rollen schlüpfen lässt und vom Publikum immer hoch gelobt wird.

Das Beste an der ganzen Sache ist, dass derzeit noch ausreichend Karten zur Verfügung stehen. Red