Kempen Viele Besucher beim Altstadtfest

Maibowle, Musik und Mode lockten am Wochenende zahlreiche Besucher zum Altstadtfest.

Kempen: Viele Besucher beim Altstadtfest
Foto: Georg Salzburg

Kempen. Wer am Wochenende nicht nach Kempen kam, um bei frühlingshaftem Wetter ein Glas Maibowle zu schlürfen, an Marktständen zu stöbern oder das Bühnenprogramm auf dem Buttermarkt zu genießen, der hat wahrlich etwas verpasst. Denn das Altstadtfest des Kempener Werberings hatte einiges zu bieten. Die Stände in den Straßen der Fußgängerzone lockten mit einem vielfältigen Angebot an Kunsthandwerk, Bekleidung und Dekoration. Der Buttermarkt hingegen lud vor allem am Samstag zum gemütlichen Verweilen in der Sonne ein.

Viele der ortsansässigen Einzelhändler hatten ihre Geschäfte am Samstag und Sonntag nach draußen verlegt. Die Engerstraße war wie immer gut gefüllt und stand diesmal ganz im Zeichen der Mode. Und auch an einigen Marktständen wurden Lederwaren und Kleidung zum Verkauf angeboten.

„Ich habe alles hier selbst genäht“, erklärte Gabi Vitovec aus Kempen. Bei ihr konnten die Besucher des Altstadtfestes Kinderkleidung, Kissen und Kuscheltiere erstehen. „Ich bin jetzt zum vierten Mal mit einem Stand dabei und muss sagen, dass das Fest immer sehr gut besucht ist. Und das Wetter spielt auch immer mit“, so Vitovec.

So voll wie auf der Engerstraße war es auf der Kuhstraße nicht. Nur wenige Stände waren dort zu finden. Diese hatten jedoch einiges zu bieten, besonders für das künstlerische Auge. Im „Perlenpott“ von Sinah Well aus Selm konnten nicht nur einzigartige Schmuckstücke erworben, sondern auch bei ihrer Anfertigung beobachtet werden. „Man braucht dafür einen Bunsenbrenner, einen Edelstahl-Trägerstab und natürlich das Glas. Das wird auf 1300 Grad erhitzt und um den Stab gewickelt“, erklärte Well. „Es gibt Perlen, an denen sitze ich über eine Stunde, weil das Muster so kompliziert ist.“ Ein paar Schritte entfernt fertigte Nora Hamid-Roya in ihrer „Bilderwerkstatt“ unter anderem originelle Schlüsselanhänger und Handytaschen aus Filz an. „Die Ideen kommen erst beim Basteln“, erklärte sie. „Nur hier zu stehen und auf Kunden zu warten wäre mir zu langweilig.“

Gegenüber der Bilderwerkstatt gab es ganz besondere Figuren zu sehen. Aus Schrauben, Muttern und anderen Metallteilen fertigt Heinz Schlößer aus St. Hubert seit 39 Jahren Figuren an. Die Geschichte hinter dem „Schraubenfigurenmacher“ ist eine besondere. „Die Idee kam mir, als ich eine Werkstatt im Gefängnis geleitet habe. Dort sollte ich mit den Gefangenen etwas preiswertes Herstellen“, so Schlößer. Neben detailgetreuen Segelschiffen und originellen Flaschenöffnern waren auch ein Tierarzt und ein Elektriker bei der Arbeit zu sehen.

Der Buttermarkt bildete wie immer das kulinarische Herzstück des Festes. Vor allem die traditionelle Maibowle, aber auch einige Abwandlungen mit Ananas und Melone ließ sich so mancher Besucher schmecken. Auf der großen Bühne gab es ein buntes Rahmenprogramm mit musikalischer Unterhaltung und verschiedenen Aufführungen. Auch für Kinder hatte das Maifest einiges zu bieten. Neben gab es am Stand von „Sandra’s Magic Faces“ aus den Niederlanden auch Glittertattoos. „Ich bekomme eine Tanzfee auf den Arm“, erzählte Karla (9) aus Wachtendonk. Nach ihrem Auftritt mit den Alpha-Beats vom Kempener Tranztreff hatte sie sich diese auch verdient. Ein wenig Kritik am Fest gab es allerdings auch. „Ich bin begeistert von dem Fest und der Stimmung“, sagte eine Besucherin am Sonntag. „Es hätten aber auch noch ein paar Stände mehr sein können.“