Kempen Vier Varianten für die Bahnstraße
Tempo 30 oder 50? Parken oder Fahrradstreifen? Das sind einige der Fragen, die über die Art des Ausbaus entscheiden.
St. Hubert. Zwei wichtige Projekte für St. Hubert gehen voran. Der Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschutz hat am Montagabend die Pläne der Stadtverwaltung für die Bahnstraße und das Neubaugebiet Auf dem Zanger (siehe Info-Kasten) zur Kenntnis genommen — und mit Blick auf die Bahnstraße schon mal eine erste Tendenz formuliert.
Denn Tiefbauamtsleiter Torsten Schröder hat für die Sanierung zwischen Brunnenstraße und Königsstraße vier Varianten vorgestellt. Die Bürger hatten in einer Info-Veranstaltung bereits einige Anregungen für die Planungen gegeben. An der engen Straße gibt es oft Probleme, zum Beispiel wenn Lkw und Busse sich treffen. Auch die mit Baken eingefassten Parkplätze sorgen für Ärger, weil die Autos dort beschleunigen oder abbremsen und es öfter beinah zu Unfällen kommt. Diese Probleme sollen mit den neuen Planungen behoben werden.
Die ersten beiden Varianten wären die für Fußgänger und Radfahrer optimierte Lösung, so Schröder. Denn es würden auf beiden Seiten 1,25 Meter breite „Angebotsstreifen“ — wie es sie auch auf der Kleinbahnstraße oder der Birkenallee in Kempen gibt — angelegt werden. Nachteil wäre, dass die Parkplätze auf der Fahrbahn wegfielen. Anwohner müssten auf den eigenen Grundstücken oder vor dem Sportplatz ihre Autos abstellen. Bei dieser Variante müsste Tempo 50 erlaubt sein. Rechts-vor-Links-Regelung wäre nicht möglich. Eine „schöne“ Straßenraumgestaltung wäre dies nicht. In Variante 2 würde es dazu zwei zusätzliche Mittelinseln im Bereich der Brunnenstraße und An Eulen geben.
Bei den Varianten 3 und 4 handelt es sich um einen verkehrsberuhigten Ausbau. Das würde weiterhin eine „Zone 30“ erlauben. Dafür würden die Parkzonen beispielsweise gepflastert und mit Hochborden und teilweise von Grünbeeten eingefasst. Die Parkflächen wurden wechselseitig angelegt, so dass durch das Verschwenken der Fahrbahn ein Geschwindigkeitsdämpfender Effekt erreicht werde.
Bei der Variante 3 ist zur weiteren Verkehrsberuhigung eine Mittelinsel in der Nähe von der Straße An Eulen — in Höhe von Hausnummer 35/33 — vorgesehen. In den Bereichen vor Hausnummer 61 bis 63 könnten nach erster Einschätzung zwei „Nachtparkplätze“ eingerichtet werden.
Bei der Variante 4 würde durch eine Verbreiterung der Gehwege im Bereich der Häuser 25 und 27 eine zusätzliche Fahrbahneinengung geschaffen und somit eine Verkehrsberuhigung erreicht. Anwohner hatten angeregt, die Zone 30 in Richtung An Steinen auszuweiten. Dafür müsste eine Mittelinsel als geschwindigkeitsdämpfendes Element gebaut werden.
In allen Varianten soll der Zebrastreifen Bendenstraße/Königsstraße durch leichte Verschiebung, senkrechte Führung zur Fahrbahn und vergrößertem Seitenraum optimiert werden. Es soll ein Durchfahrtsverbot für Lkw mit dem Zusatz Anlieger frei ausgeschildert werden.
Die Politiker im Ausschuss zeigten sich zufrieden, dass die Bürger in die Planungen einbezogen wurden. Mehrheitlich gab es von den Fraktionen bereits eine Tendenz für die Variante 4. Vor einer Entscheidung soll aber die Bürgerinformation abgewartet werden.
Ende Juni/Anfang Juli soll diese im Forum St. Hubert stattfinden. Denn will die Stadt den Anwohnern Konkretes zu den Kosten sagen. Die Varianten 1 und 2 sind kostengünstiger. Die Varianten 3 und 4 sind die gestalterisch ansprechenderen Lösungen, die den üblichen Ausbaustandard aufwiesen und daher nicht „überteuert“ sein würden. Die Stadt würde gerne im Oktober den Ausbaubeschluss fassen, um im Frühjahr mit den Bauarbeiten beginnen zu können.